Mobbing am Arbeitsplatz

| 31. Mai 2013

Seit einigen Jahren wird Mobbing am Arbeitsplatz zu einem ausufernden Problem. Mobbing ist keine Sache, die sich plötzlich entwickelt, sondern vielfach aus Kleinigkeiten immer weiter ausufert. Auch wenn zum Beispiel Mobbing am Arbeitsplatz oft bewusst ausgeübt wird, so verstricken sich Täter und Opfer meistens in einem Kreislauf, aus dem ein Ausbrechen nur schwer möglich ist. Vielfach wird der gehasste Täter dabei selbst zum Opfer. Genau das macht es nur schwer möglich Mobbing am Arbeitsplatz gezielt zu bekämpfen. Zu unterscheiden ist auch zwischen Mobbing am Arbeitsplatz und dem Bossing. Mobbing wird in der Regel im Büro gezielt oder infolge von langen Streitereien durch Mitarbeiter auf einen Kollegen oder Kollegin ausgeübt. Die Gründe beim Mobbing am Arbeitsplatz entstehen oft aus Nichtigkeiten. Kaum ein Täter oder Opfer kennt eigentlich noch die Ursachen für die Entstehung. Bossing ist eine gesteigerte Form des Mobbings. Hierbei mobbt der Chef oder ein Vorgesetzter selbst und stachelt andere Mitarbeiter zu einem gezielten Verhalten gegen einen anderen in der Firma an. Das Opfer hierbei hat kaum eine Chance sich dagegen zu wehren. Als Endschritt bleibt in vielen Fällen nur die Kündigung. Das ist tragisch, da die Opfer beim Mobbing am Arbeitsplatz meistens keine Schuld an diesen Ereignissen tragen, dennoch oft aber den letzten Ausweg in einer Kündigung sehen.

Mobbing am Arbeitsplatz Klima leider

Selbst beim reinen Mobbing durch Kollegen ist es für den Chef kaum möglich, wirklich zu schlichten. Besonders wenn das Mobbing am Arbeitsplatz bereits seit Monaten erfolgt. Diese Situation ist aber nicht nur unerträglich für das Opfer, sondern für die Firma selbst. Die Arbeitsleistung ist nach einer gewissen Zeit reduziert, das Betriebsklima leidet drastisch. Ferner bietet sich die Gefahr, dass eine Gruppenbildung erfolgt, wodurch das Klima am Arbeitsplatz weiter beeinträchtigt werden kann. All das wirkt sich natürlich direkt auf den Umsatz des Unternehmens aus. Der Chef sollte beim reinen Mobbing immer informiert werden. Ob dieses tatsächlich hilfreich ist, lässt sich immer erst nach dem Gespräch sagen. Fakt ist aber auch, Ihr Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht! Weitere juristische Möglichkeiten haben wir in einem zusätzlichen Artikel aufgeführt.

Bossing und seine Folgen

Bossing, das Mobbing vom Chef kann unterschiedliche Gründe haben. In der Regel erfolgt Bossing aus zwei Ansätzen. Der Vorgesetzte wird mit dem Mitarbeiter nicht warm oder möchte ihn oder sie einfach loswerden. Eine Kündigung jedoch ist nur schwer möglich oder erweist sich als zu teuer. Dann greift oft das Bossing. Eine Art Psychoterror, der sich schnell auch auf die anderen Mitarbeiter abfärbt. Immerhin möchte man dem Chef gefallen.

Wenn der Chef mobbt, wird es meistens ungemütlich …

Und so wird aus einem reinen Bossing schnell auch ein weiteres Mobbing am Arbeitsplatz. Für Betroffene bedeutet das eine starke psychische Belastung, die sich schnell in Depressionen umschlagen kann. Das fatale bei Bossing oder Mobbing am Arbeitsplatz ist, das Opfer schnell zur Überzeugung gelangen, sie seien mit an der Situation schuld. Ist das erst einmal erreicht, läuft Mobbing am Arbeitsplatz aus dem Ruder. Der Krankheitsausfall wird größer, Gehaltskürzungen folgen aufgrund der eingeschränkten Arbeitsleistungen. Abmahnungen lassen nicht lange auf sich warten. Ist dieser Zustand erst einmal erreicht, wird es für Betroffene schwer, ein Bossing oder Mobbing am Arbeitsplatz nachzuweisen. Auch wenn Gerichte heute sehr sensibel auf dieses Thema reagieren. Wie das reine Mobbing fängt auch das Bossing langsam und beinahe unbemerkt an. Mit kleinen Punkten, Anmerkungen oder Schikanen beginnt es, bis es tagtäglich deutlich zu spüren ist.

Betriebsrat informieren

Wer in einem größeren Unternehmen tätig ist, das über einen Betriebsrat verfügt, sollte diesen in einem vertraulichen Gespräch informieren. Leider jedoch zeigen die letzten Jahre, dass Betriebsräte deutlich mit dem Thema Mobbing am Arbeitsplatz überfordert sind. Zudem riskiert bei Bossing kaum ein Betriebsrat die direkte Konfrontation mit dem Arbeitgeber. Hat der Chef erst einmal gegenüber den anderen Kollegen offen signalisiert, dass der Mitarbeiter zum Abschuss freigegeben ist, lässt sich Bossing kaum stoppen. Viel zu groß ist die Angst der anderen selbst auf die Abschussliste zu geraten. Dennoch sollte immer das Gespräch mit dem Betriebsrat gesucht werden. Jeder Zweig sollte zunächst ergriffen werden. Denn Mobbing am Arbeitsplatz macht Krank und gefährdet die eigene Gesundheit. Maßnahmen müssen schnell ergriffen werden, alleine ist das nicht möglich.

Tagebuch führen

Wichtig für Betroffene beim Mobbing am Arbeitsplatz oder sogar Bossing ist bei einer gerichtlichen Klärung ein Nachweis. Dieser ist dabei aber kaum, bis gar nicht zu erbringen. Hilfe kann aber eine Art Tagebuch bringen. Listen Sie auf, wann Mobbing am Arbeitsplatz stattfindet. In welcher Form und durch wen. Datum und ungefähre Uhrzeit sollten nicht fehlen. Mögliche Zeugen sollten ebenfalls zu jeder Situation benannt werden. Solche Aufzeichnungen sind nur für gerichtliche Klärungen wichtig, sondern auch für Gespräche mit dem Betriebsrat oder bei Ihrem Chef, sofern es sich um reines Mobbing handelt. Als Betroffener sollten Sie keinesfalls nach Gründen suchen. Wie bereits erwähnt sind es oft Kleinigkeiten, Nebensächlichkeiten, die nicht einmal eine Bedeutung hatten. Wird das Mobbing am Arbeitsplatz unerträglich, sollte ein Rechtsanwalt aufgesucht werden. Dieser muss sich jedoch mit der Problematik auskennen. Dass gleiche gilt beim Bossing. In viele Städten finden sich auch Selbsthilfegruppen, die bei Mobbing vielleicht weiterhelfen können. Falsch ist, zu hoffen, die Situation könnte sich bessern. Vermeintlich kommt dieser Gedanke, wenn es einige Tage ruhig geblieben ist. Hat Mobbing am Arbeitsplatz jedoch erst einmal angefangen, lässt es sich kaum stoppen.

Nicht zu viel Öffentlichkeit

Vertrauen Sie sich Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin an, sprechen Sie mit einem guten Bekannten und Ihren Rechtsanwalt. Machen Sie aber nicht den Fehler, auf öffentlichen Plattformen über dieses Problem zu sprechen.

Vermeiden Sie körperliche Auseinandersetzungen beim Mobbing im Büro

Das kann die Situation nur noch verschärfen. Beleidigungen oder körperliche Angriffe müssen ebenfalls vermieden werden. Sicherlich ist der Gedanke daran gelegentlich verständlich, aber letztendlich führt es genau zum Gegenteil. Auch auf Ihrer Facebook Plattform sollten Sie dazu keinen Verweis posten. Sie bieten beim Mobbing am Arbeitsplatz nur eine weitere Angriffsplattform!

 

 

Artikelbild by Rainer Sturm (pixelio.de), 2. Bild by Rainer Sturm, 3. Bild by Rico Kühnel (pixelio.de)