Ist das Festgeldkonto tatsächlich sinnvoll oder nur eine böse Geldfalle. Vorab hatten wir uns bereits mit dem Tagesgeldkonto beschäftigt. Heute geht es um das Festgeldkonto. Dieses wird ebenfalls massenhaft beworben. Jeder kennt es, viele haben es.- In der Hoffnung das hart verdiente Geld zu vermehren.
Wozu ein Festgeldkonto
Im Grunde kann das Festgeldkonto nicht viel. Es dient einzig alleine dazu, Zinsen zu erwirtschaften. Ansonsten ist es starr und kann leicht zur Falle für den Sparer werden. Aber das Festgeldkonto ist ein gutes Geschäft für die Banken, die so billige Liquidität erhalten. Und Vermittler, die hohe Provisionen erhalten. Der Sparer muss sich für eine gewisse Zeit von seinem Geld verabschieden und bekommt am Ende höhere Zinsen als auf dem Tagesgeldkonto.- So das Versprechen der Banken. Doch ist dem wirklich so?
Wie eröffne ich das Festgeldkonto
Genauso wie beim Tagesgeldkonto können Sie das Festgeldkonto einfach mit nur wenigen Klicks auf der Webseite des Anbieters eröffnen. Alle Formulare werden ausgedruckt und schon geht es in die nächste Postfiliale. Mittels einem Post-ID Verfahren prüft man Ihre Identität (Personalausweis oder Reisepass mit Meldebeleg) notwendig. Das Verfahren zur Eröffnung ist kostenlos. Auch die Kontoführung ist beim Festgeldkonto kostenfrei. Ausnahmen können jedoch bestehen. Innert wenigen Tagen erhalten Sie alle wichtigen Dokumente und können online das Festgeldkonto nutzen. Nur noch wenige Filialen bieten einen direkten Service vor Ort an. Grundsätzlich handelt es sich um ein Online-Konto ohne Karten. Die Einzahlung erfolgt über ein Referenzkonto (Girokonto auf Namen des Inhabers).
Bindungszeiten Festgeldkonto
Flexibilität gibt es beim Festgeldkonto nicht. Sie müssen das Geld fest anlegen und können erst nach Ablauf wieder darüber verfügen. Manche Banken bieten kurze Zeiten von 3 oder 6 Monaten an. Das lohnt sich jedoch nicht. Die Zinsen sind viel zu niedrig auf dem Festgeldkonto. In diesem Fall reicht ein Tagesgeldkonto vollkommen aus. Experten empfehlen eine Zeit von 2 – 3 Jahren. In diesem Zyklus werden die höchsten Zinsen gezahlt. Über 3 Jahre macht das Festgeldkonto ebenfalls keinen Sinn. Die Zinsen fallen ab dieser Laufzeit deutlich nach unten.
Worauf muss ich achten
Hohe Zinsen sehen immer gut aus. Aber nicht nur die Bindezeiten entscheiden darüber, sondern auch der Betrag selbst. Sollten Sie zu viel Geld anlegen, kann der Zinssatz beim Festgeldkonto deutlich nach unten fallen und in einigen Fällen sogar weit unter dem Niveau bei einem Sparbuch. Daher ist es ratsam bei hohen Beträgen, das Kleingedruckte genau zu beachten.
Ist es sicher
Ja, das Festgeldkonto ist sicher. Egal ob Sie ein Konto in Deutschland oder der EU eröffnen. Sollte die Bank insolvent werden, greift der Sicherungsfonds. Allerdings nur bis zu 100.000 Euro (private Einzahlungen!). Darüber wird Verlust erzielt.
Die Kündigung beim Festgeldkonto
Hier sollten Sie sehr vorsichtig sein. Wenn Sie zum Beispiel das Geld für einen Zeitraum von 3 Jahren fest anlagen, ist keine Kündigung möglich. Viele Banken verweigern dieses gerne. Andere lassen eine Kündigung im Notfall beim Festgeldkonto zu. Aber: Zinsen gibt es nicht und die Bearbeitungsgebühr macht auch nicht viel Freude. Sollten Sie das Festgeldkonto also vorher kündigen wollen, wird das immer zu einem teuren Traum.
Aber auch mit Ablauf gilt Vorsicht. Einige Anbieter verlangen zum Fälligkeitszeitpunkt eine Kündigung vom Sparer. Erfolgt diese nicht fristgemäß, wird das Geld automatisch wieder neu angelegt. Mittlerweile gibt es aber zum Glück immer mehr Banken, die das Geld vom Festgeldkonto automatisch mit Erreichen des Fälligkeitszeitpunktes auf das Konto des Sparers überweisen. Beachten Sie in jedem Fall immer die Kündigungsoptionen.
Macht es denn wirklich Sinn
Nein. Unter dem Strich macht das Festgeldkonto absolut keinen Sinn. Ihr Geld liegt fest und die Zinsen sind akzeptabel. Aber die Zinsen sind bei vielen Anlagen weit aus höher und zugleich haben Sie mehr Flexibilität. Banken verweisen bei diesem Aspekt auf die Sicherheit beim Festgeldkonto. Und in der Tat, das ist es. Aber das wird oft auch teuer bezahlt. Andere Anlageformen sind aber ebenfalls sicher. Bevor Sie also zu einem Festgeldkonto greifen, sollten Sie sich ausreichend informieren und genau überlegen, ob Sie sich wirklich so lange binden möchten. Grundsätzlich sollte auch beachtet werden, ob überhaupt noch ein steuerlicher Freistellungsbetrag verfügbar ist.
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