Erfolg planen

| 7. April 2022

Egal, ob du frisch von der Uni kommst oder schon länger in der Branche arbeitest, jeder kann von einer Karriereplanung profitieren. Es mag formal klingen, aber wahrscheinlich hast du den ersten Schritt schon getan.

Die Entscheidung, welche Art von Arbeit du machen willst und wie und wo du sie machen willst, ist der Kern der Karriereplanung. Dieser Schritt-für-Schritt-Leitfaden hilft dir bei den weiteren Schritten.

Was ist Karriereplanung?

Karriereplanung ist der Prozess, bei dem du Entscheidungen darüber triffst, was du mit deinem Leben anfangen willst und wie du es erreichen willst.  Es ist kein einmaliger Vorgang, sondern ein fortlaufender Prozess, den du immer wieder überdenkst, vor allem, wenn du oder die Welt sich verändert haben.

Die Karriereplanung kann für jeden Menschen anders aussehen. Ein guter Anfang ist es jedoch, sich zuerst über deine Fähigkeiten und Werte Gedanken zu machen. Auf dieser Grundlage kannst du herausfinden, welche Berufe und Funktionen deinen Wünschen entsprechen. Die Karriereplanung kann Einstufungstests, professionelles Coaching, Bildungsprogramme und Berufsausbildungen beinhalten.

Musst du ein bestimmtes Alter haben, um deine Karriere zu planen?

Es gibt kein „richtiges“ Alter oder einen „richtigen“ Zeitpunkt, um mit der Berufsplanung zu beginnen. Idealerweise hast du am Ende der Schule/Uni schon eine Vorstellung davon, was du machen willst. Aber es ist in Ordnung, wenn das nicht der Fall ist. Das College, die Berufsschule und Einstiegspositionen können dir wertvolle Erfahrungen bringen. Du kannst deinen Lebenslauf aufbessern und dein Netzwerk erweitern, während du deine Berufswahl einschränkst.

Für diejenigen, die schon ein paar Jahre aus der Schule heraus sind, ist die Karriereplanung eine Gelegenheit, über die Höhepunkte und Herausforderungen deiner bisherigen Karriere nachzudenken. Wenn du dir ansiehst, was du bereits gemacht hast und was du gerne noch machen würdest, ist das ein guter Anfang.

Egal, wie alt du bist oder wie lange du schon arbeitest, es ist sinnvoll, Zeit in die Karriereplanung zu investieren. Schließlich ist dein Plan nicht in Stein gemeißelt. Wenn du neue Möglichkeiten entdeckst und mehr über dein Berufsfeld lernst, wirst du ihn ändern wollen, um deine Entwicklung zu berücksichtigen.

Wie beginnst du mit der Karriereplanung?

Wenn du dich hinsetzt, um einen Karriereplan zu erstellen, gibt es vier Hauptbereiche, die du berücksichtigen solltest. Das sind deine Interessen, deine Fähigkeiten, deine Werte und deine Vorlieben.

Interessen sind die Dinge, für die du dich begeisterst. Auch wenn du nicht dafür bezahlt wirst, würdest du gerne Zeit (und vielleicht auch Geld) damit verbringen, mehr über sie zu erfahren. Hinweise auf unsere Interessen finden sich oft in unseren Hobbys oder in der Wahl unseres Studienfachs. Scanne dein Bücherregal, deine E-Mail-Abonnements und sogar deine Apps. Fällt dir ein Thema auf?

Frag dich selbst:

  • Was würde ich in meiner Freizeit tun?
  • Was finde ich interessant?
  • Worüber würde ich ein Buch lesen oder einen Kurs belegen?

Der nächste Bereich, den du berücksichtigen solltest, sind deine Fähigkeiten. Fähigkeiten sind das, was du besonders gut kannst. Das können natürliche Talente sein, aber auch Fähigkeiten, die du im Laufe der Zeit entwickelt hast. Das sind die Eigenschaften, auf die du dich verlassen kannst, wenn du etwas erledigen musst.

Vielleicht brauchst du ein bisschen Kreativität, um herauszufinden, wo du deine Interessen und Fähigkeiten in berufliche Optionen umwandeln kannst. Wenn du zum Beispiel kreativ und organisiert bist, könnten dir Grafikdesign, Social Media Marketing oder App-Entwicklung gefallen. Es kann nicht schaden, sich mit etwas zu beschäftigen, das dein Interesse weckt.

Frage dich:

  • Worin bin ich gut?
  • Was kann ich besser als andere?
  • Was ist etwas, das ich umsonst mache und wofür andere bezahlt werden?

Wenn du herausgefunden hast, was du gut kannst und was du gerne tust, werden deine Werte dazu beitragen, wie du diese Talente in der Welt einsetzt. Werte sind die Art und Weise, in der du etwas bewirken willst. Nehmen wir zum Beispiel an, du willst Anwalt werden. Willst du Staatsanwältin oder Staatsanwalt, Pflichtverteidigerin oder Pflichtverteidiger werden oder dich auf geistiges Eigentum spezialisieren? Willst du in der Strafjustiz oder im Umweltrecht arbeiten? Die gleiche Berufsbezeichnung kann dich bei sehr unterschiedlichen Unternehmen finden.

Frag dich selbst:

  • Welches Problem löse ich leidenschaftlich gern?
  • Was macht mich wirklich traurig, glücklich oder wütend?

Welche Sache würde von meinen Fähigkeiten und Erfahrungen profitieren?

Stell dir schließlich deinen Traumtag bei der Arbeit vor. Fährst du mit dem Auto zur Arbeit, fährst du mit dem Fahrrad, gehst du zu Fuß oder rollst du dich aus dem Bett? Ist dein Traumarbeitsplatz ein Wolkenkratzer in einer Großstadt oder ein sonniges Café in Cancun? Hält dich deine Arbeit auf Trab, oder hast du viel Zeit für Freunde und Familie? Verdienst du viel Geld oder gerade genug? Diese Vorlieben helfen dir bei der Entscheidung, welcher Berufsweg am besten zu dir und deiner gewünschten Work-Life-Balance passt.

Frag dich selbst:

  • Wie sieht mein idealer Morgen aus?
  • Was ist für mich wichtiger als die Arbeit?
  • Wo möchte ich leben?

7 Schritte zur organisierten Karriereplanung

Langfristige Ziele für deine Karriere festzulegen, kann sich überwältigend anfühlen. Sobald du jedoch einen Aktionsplan hast, kann er dein Wachstum beschleunigen und deine Bemühungen rationalisieren. Es lohnt sich, dass du dir die Zeit nimmst, deine Ideen zu Papier zu bringen (oder irgendwo, wo du sie sehen kannst).

Wenn du bereit bist, dich hinzusetzen und deinen Karriereplan zu schreiben (oder zu überarbeiten), befolge diese 7 Schritte:

Selbsteinschätzung

Die Selbsteinschätzung ist der erste Schritt im Prozess der Berufsplanung. Die Fragen im obigen Abschnitt sind eine gute Möglichkeit, damit zu beginnen. Vielleicht findest du auch eine Bewertung deiner Grundwerte sinnvoll, um herauszufinden, wie du deine Werte mit deiner Karriere in Einklang bringen kannst.

Ein Gespräch mit einem Coach oder einem Berufsberater ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, wo deine Stärken liegen und wo du dich wohlfühlst. Nimm dir in diesem ersten Schritt genügend Zeit für die Selbsterkundung, sonst könntest du später mit deinen beruflichen Entscheidungen unzufrieden sein.

Recherchiere deinen Traumjob

Setze dir in dieser Phase deines Prozesses mutige Ziele. Was würdest du in einer perfekten Welt beruflich machen? Recherchiere und suche nach dem Titel, den du gerne haben möchtest. Titel können vage oder übermäßig spezifisch sein, also hänge nicht zu sehr an dem Titel. Lies die Stellenbeschreibung und achte genau auf die Fähigkeiten und Aufgaben der Stelle. An wen berichten sie? Wie viel Ausbildung haben sie? Welche Unternehmen stellen für diese Stelle ein?

Denke daran, dass es viele Stellen und Titel gibt, von denen du noch nie gehört hast, also sprich mit vielen Leuten und bleibe offen. Verbringe Zeit auf LinkedIn und lese die Profile von Leuten, die interessante Inhalte posten, oder lies die Profile von Rednern auf Konferenz-Websites, um dich zu inspirieren. Du wirst vielleicht überrascht sein, wenn du sagst: „Moment mal, dafür werden Leute bezahlt?“

Lege die grundlegenden Schritte fest

Es gibt nicht den einen richtigen Weg zu deinem Traumjob, aber es kann bestimmte Schritte geben, die nicht verhandelbar sind. Wenn du zum Beispiel Arzt oder Ärztin werden willst, wirst du das nicht schaffen, ohne ein Medizinstudium zu absolvieren. Was sind die nicht verhandelbaren kurzfristigen Ziele für deine Rolle, und wie kommst du von deinem jetzigen Stand aus dorthin? Musst du wieder zur Schule gehen oder das Fachgebiet wechseln?

Finde Organisationen, die mit deinen Werten übereinstimmen

Wenn du dich über offene Stellen informierst, schau dir die Unternehmen an, die diese Stellen ausschreiben. Sind es Unternehmen, bei denen du dir vorstellen könntest zu arbeiten? Welche Arten von Unternehmen (gemeinnützige Organisationen, Start-ups, Fortune 500) sprechen dich am meisten an? Welche Vergünstigungen, Gesundheitsvorsorge und Gehälter bieten sie? Für manche Menschen ist die Art des Unternehmens vielleicht wichtiger als ihr eigener Titel oder ihre Rolle. Für andere ist vielleicht die Branche oder der Auftrag des Unternehmens wichtiger als sie selbst. Frage dich, was für dich wichtig ist und warum.

Schau dir offene Stellen vor Ort an

Wenn du eine Vorstellung davon bekommen hast, welche Rolle und welche Unternehmen du anstrebst, schau dir andere Stellen in derselben Abteilung an. Wenn du zum Beispiel IT-Direktor/in werden willst, schau dir die anderen offenen Stellen an – vor allem die, die an den/die Direktor/in berichten. Was ist die einfachste Sprosse auf der Leiter, die du ergreifen kannst? Das kann eine Einstiegsposition im Helpdesk sein, aber auch ein Koordinator oder eine andere Position auf mittlerer Ebene.

Mach den nächsten richtigen Schritt

Finde heraus, welche kurzfristigen Ziele dich deinem Wunschjob näher bringen. Wenn es sich um eine berufliche Veränderung handelt, solltest du dich zunächst für eine Ausbildung oder ein Studium bewerben. Wenn es sich nur um den nächsten Schritt in einem Bereich handelt, in dem du bereits tätig bist, musst du vielleicht einfach nur deinen Lebenslauf verschicken. Wenn du dein Unternehmen liebst, aber bereit für eine neue Aufgabe bist, besprich deine Ziele mit deinem Vorgesetzten. Er kann dir helfen, einen Plan für deine berufliche Entwicklung zu erstellen und neue Aufgaben zu übernehmen.

Sag es allen, die du kennst

Der letzte Schritt des Karriereplanungsprozesses besteht darin, so viel Hilfe wie möglich zu bekommen. Erzähle deinem Vorgesetzten, deinem Coach und jedem beim Brunch, dass du vorankommen willst. Auch wenn veraltete Karriereratschläge dir raten würden, deine Ambitionen unter Verschluss zu halten, ist es eine alte Binsenweisheit, dass das quietschende Rad das Schmierfett bekommt. Außerdem helfen viele Menschen gerne anderen, vor allem, wenn sie dabei Ratschläge erteilen oder ihre Verbindungen präsentieren können. Netzwerke zu knüpfen und zu zeigen, dass du dich für dein Wachstum einsetzt, ist ein wichtiger Teil deiner Karriereplanung.

Einige zusätzliche Tipps, die dir helfen

Wenn du dir erst einmal eine schicke neue Berufsbezeichnung ins Visier genommen hast, wirst du dich wahrscheinlich darauf freuen, sie in die Tat umzusetzen. Die 7 Schritte der Karriereplanung, die hier beschrieben werden, bieten dir eine hervorragende Grundlage. Es gibt aber noch ein paar andere Dinge, die dir helfen können, den nächsten Schritt zu machen. Hier sind ein paar Ideen für deine Karriereplanung:

Engagiere dich ehrenamtlich. Es mag schwierig sein, eine bezahlte Arbeit in deinem Bereich zu finden, aber das heißt nicht, dass du keine Erfahrungen sammeln kannst. Biete an, in Teilzeit für eine Organisation zu arbeiten, die mit deinen Zielen übereinstimmt. Das ist besonders effektiv, wenn du mit gemeinnützigen Organisationen zusammenarbeiten möchtest.

Sprich mit deiner Hochschule. Universitäten, Ehrengesellschaften und Berufsschulen verfügen in der Regel über eine Art Alumni-Netzwerk. Wende dich an sie oder an das Karrierezentrum der Organisation. Sie können dir in der Regel den richtigen Weg weisen, und manche bieten finanzielle Unterstützung oder Hilfe bei der Berufsfindung an.

Bewirb dich für Praktika. Halte nach Möglichkeiten Ausschau, mit Unternehmen und Menschen zu arbeiten, die du bewunderst. Selbst kurzfristige Praktika können wertvolle Erfahrungen und Networking-Möglichkeiten bieten. Außerdem erfährst du als Erste/r von neuen Vollzeitstellen.

Baue deine Fähigkeiten aus. Wieder zur Schule zu gehen kann eine gute Option sein – aber es ist nicht die einzige Möglichkeit, etwas Neues zu lernen. Versuche, dich in Online-Kurse und Zertifizierungsprogramme einzuschreiben, die mit deinen beruflichen Zielen übereinstimmen. Wenn du zeigst, dass du dich bemühst, neue Fähigkeiten zu erlernen, kannst du dich von anderen Bewerbern abheben, wenn du dich bewirbst.

Überprüfe deinen Lebenslauf. Wenn es schon eine Weile her ist, dass du auf dem Arbeitsmarkt warst, solltest du einen Blick auf deinen Lebenslauf werfen. Aktualisiere ihn mit deinen neuesten Erfolgen, Zeugnissen und deiner Position. Wenn du einen Blick darauf geworfen hast, solltest du ihn einem Kollegen oder einem professionellen Lebenslaufschreiber zeigen, um eine zweite Meinung einzuholen. Bitte sie, ein Muster des Anschreibens zu lesen oder ein Vorstellungsgespräch mit dir zu proben. Ihr Feedback könnte dir helfen, deinen nächsten Job zu bekommen.

Mach dich auf eigene Faust auf den Weg. Wenn du über die nötigen Fähigkeiten verfügst, kannst du dir als Freiberufler/in in deinem neuen Berufsfeld die Füße nass machen. Das ist eine gute Möglichkeit, um auf deinen Traumjob hinzuarbeiten und gleichzeitig die Sicherheit deiner aktuellen Stelle zu behalten. Erkundige dich einfach bei deiner Personalabteilung, ob Schwarzarbeit erlaubt ist.

Baue dein berufliches Netzwerk auf. Nimm dir Zeit für Konferenzen und Netzwerkveranstaltungen. Tritt den richtigen Berufsverbänden für dein Fachgebiet bei und sieh dir deren Jobbörsen an. Bringe dein LinkedIn-Profil auf Vordermann und wenn du dich traust, nimm Kontakt zu Personen in den Positionen und Branchen auf, für die du dich interessierst, und bitte sie um ein Vorstellungsgespräch. Denke daran, dass die Menschen, mit denen du derzeit zusammenarbeitest, wertvolle Teile deines Netzwerks sind. Brich keine Brücken ab, wenn es an der Zeit ist, weiterzuziehen.