Power Napping im Büro

| 17. September 2014

Beim Power Napping handelt es sich um das kurze Schläfchen im Büro. Der Trend kommt aus Japan und den USA. Mitarbeiter können bei einem Kurz-Schlaf (ca. 15 – 30 Minuten) entspannen und neue Kraft tanken, was umgangssprachlich als Power Napping mittlerweile bezeichnet wird. Die Erfahrungen aus Japan sind durchaus positiv. Allerdings konnte sich Power Napping als Trend und als Motivationsschub bei uns nicht durchsetzen. Für viele Firmen, besonders größere Unternehmen ist es sogar ein regelrechtes Tabuthema. Doch warum ist Power Napping so verpönt in deutschen Firmenzentralen, obwohl es nachweislich die Leistung am Arbeitsplatz steigern kann. Power Napping in ähnlicher Form, nur unter anderen Namen lassen sich aber auch in vielen anderen Ländern finden, wenngleich die Ursachen und Gründe dafür unterschiedlich sind. Dient es in Japan (Inemuri) und den USA vor allem als Motivations- und Energieschub, ist es in Spanien sowie Lateinamerika die Siesta, die aber vielfach wegen den wärmeren Temperaturen erfolgt.

Power Napping hat viele Vorteile

In einigen Ländern herrscht sogar nach einige regelrechte Mittagsruhe als klassischer Bestandteil. Diese jedoch ist im Gegensatz zum Power Napping nachteilig. Bei der festen Mittagsruhe sind viele Mitarbeiter danach nur noch wenig motiviert und sehen den Feierabend herbei. Bestes Beispiel ist Frankreich, das sich tatsächlich immer noch in vielen Bereichen eine feste Mittagspause gönnt. Idealer ist da schon das Power Napping. Ist der Körper ausgelaugt oder die Motivation nicht mehr gegeben, reichen 15 – 30 Minuten Kurz-Schlaf. Einige Firmen in Japan und den USA stellen dafür sogar Schlafräume mit Liegen zur Verfügung. Allerdings sollte Power Napping nie zu lange ausfallen. Experten raten zu maximal 30 Minuten. Danach erlöschen die Vorteile.

In Deutschland gilt das Nickerchen aber schon lange nicht mehr als Standard. Nur noch Kleinkinder und Senioren finden die Ruhe in einem Mittagsschlaf. Auch für ein Power Napping stehen die Türen bei den meisten Firmen nicht offen. Es wäre praktisch undenkbar, wenn sich ein Handwerker oder ein Verkäufer für eine Schlafpause zurückziehen. Es gab immer wieder einmal Versuche, das Power Napping einzuführen. Mehr als ein kurzzeitiger Modetrend wurde es aber nie. Der Grund liegt vor allem im Image. Wer in Deutschland seine Augen schließt oder sich zum Power Napping zurückzieht, wird schnell als arbeitsunwillig oder faul bezeichnet. Wer es des Öfteren macht, dürfte sogar mit Ärger vom Chef und den anderen Kollegen rechnen.

Auf Power Napping nicht eingestellt

Kaum ein Unternehmen hierzulande ist überhaupt auf Power Napping eingestellt. Immer öfters wendet sich die Atmosphäre zu Großraumbüros. Einzelbüros werden aus Kostengründen immer weiter abgeschafft. Vorzeige-Unternehmen gibt es dennoch. So haben Google und Unilever sogar spezielle Räume für das Power Napping eingeführt. Allerdings soll es nach der Auskunft der Unternehmen kaum genutzt werden. Dabei leidet mittlerweile jeder Dritte unter Druck bei der Arbeit und ständiger Überlastung. Power Napping wäre also eine ideale Alternative. Auch Mediziner geben zu bedenken, dass der Kurz-Schlaf mehr als nur sinnvoll ist. Er ist vor allem gesund. So kann er nicht nur Stress und Anspannung beseitigen, sondern auch bei Regelmäßigkeit vor einem Herzinfarkt schützen. Beim Power Napping werden Stresshormone schneller abgebaut. 20 bis max. 30 Minuten reichen dafür bereits vollkommen aus.

Bild: Susan Sermoneta/Flickr.