In Deutschland ist das Arbeitsrecht mittlerweile so komplex, das auch bei kleineren Meinungsverschiedenheiten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ein Rechtsanwalt für Arbeitsrecht hinzugezogen werden sollte. Besonders dann, wenn es um Kündigungen und Abfindungen geht. Diese Abwicklungen sind besonders komplex. Ein Fehler reicht bereits aus, damit die Kündigung vor Gericht als nichtig angesehen wird.
Übrigens gibt es rein statistisch die meisten Kündigungen an Montagen und Mittwochen. An Dienstagen hingegen gibt es kaum Kündigungen. 70 Prozent aller Kündigungsschutzverfahren enden durch einen gerichtlichen Vergleich. Zwei Drittel mit einer Abfindung, die sich mit einem Faktor zwischen 1 bis zum 7-fachen Monatsgehalt berechnet. Nur ein Drittel aller Verfahren endet mit einem außergerichtlichen Vergleich. Hierbei kommt es zwar in nur 1/3 der Fälle zu Abfindungen. Diese liegen aber unter dem Strich deutlich höher als bei einem gerichtlichen Vergleich.
Arbeitsrecht – Vor Kündigung unbedingt durch Experten absegnen lassen
Bevor eine Kündigung ausgestellt wird, sollte dieses mit einem Rechtsanwalt besprochen werden. Das Arbeitsrecht für Arbeitgeber ist heute so perplex und undurchschaubar, das leicht Fehler passieren können. Die Vordrucke und Anleitungen im Internet und von Fachverlagen ließen zu viel Raum für Interpretationen und bieten daher die Gefahr einer späteren gerichtlichen Auseinandersetzung, die zum Nachteil des Arbeitgebers enden könnte.
Nur 12 Prozent aller Verfahren im Arbeitsrecht werden innerhalb von 2 Monaten erledigt. 45 Prozent dauern mindestens 4 Monate. Die restlichen Verfahren sogar deutlich länger. Umso länger ein Verfahren im Arbeitsrecht andauert, desto größer ist das Risiko.
Vor allem KMU belastet
Von dem Arbeitsrecht in Deutschland, das schon immer sehr komplex war und in den letzten Jahren neue Auswüchse erlebte, werden vor allem Klein- und Mittelständler stark belastet. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes wäre eigentlich ein Muss, wird aber seit Jahren praktisch nur kontrovers diskutiert. Der starre und verhältnismäßige Kündigungsschutz in Deutschland sorge dafür, dass vor allem KMU Arbeitsplatze schaffen würden. Wer kann, verlegt einen Teil der Jobs ins Ausland und genießt dort die bevorzugte Gesetzgebung im Arbeitsrecht.