Social Employees

| 6. Oktober 2014

In einer immer stärker technisierten und digitalisierten Welt wird das Marketing von Unter-nehmen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Massenkommunikation gehört der Ver-gangenheit an und Verbraucher wollen und müssen zunehmend individualisiert angesprochen werden. Und auch jeder einzelne Mitarbeiter muss als wichtiger Teil des Unternehmens und einzigartiger Bestandteil seiner Persönlichkeit begriffen werden. Die sogenannten Social Employees verfügen nämlich selbst über ein ganzes Netzwerk an Menschen, mit denen sie kommunizieren und gegenüber denen sie ihre Marke vertreten.

Social Employees werden die modernen Markenbotschafter

Wichtig dabei: Für die Zielgruppe relevanter Content und eine ganze Menge persönliche Kommunikationsfähigkeit sowie Engagement im Bereich Social Media. Der Social Employee ist aber nicht nur sehr präsent im Social Web, er lebt es sogar mit jeder Faser. Seine Aufgabe besteht darin, für sein Unternehmen zu sprechen – aber nicht im Sinne eines PR- oder Marketingbeauftragten, sondern auf ganz persönlicher Ebene. Die persönliche Empfehlung funktioniert deshalb so gut, weil immer weniger Kunden der klassischen Werbung Glauben schenken und das sogenannte Word of Mouth immer wichtiger für eine Kaufentscheidung wird. Zusätzlich ist die Reichweite von Social Employees um einiges höher als die des Un-ternehmens selbst. Hinzu kommt der Authentizitätsgewinn, den Social Employees erreichen, da sie schließlich als Privatperson wahrgenommen werden, die eine Geschichte über das Unternehmen und das Produkt erzählt und nicht als reiner Vermarkter. Auch treten sie in direkten Dialog mit der Zielgruppe und nehmen sowohl Lob als auch Tadel an. Fragen werden persönlich beantwortet und ein insgesamt umfassendes Bild des Unternehmens geschaffen.

Persönliche Kommunikation entscheidet

Besonders erfolgversprechend werden Social Employees in Bereichen eingesetzt, in denen sich Entscheidungsprozesse über eine längere Dauer hinziehen, denn Vertrauensaufbau braucht Zeit. Außerdem wird über längerfristige Kommunikation eine unterbewusste Verbin-dung zu der Marke geschaffen, die im Zweifelsfall zur Kaufentscheidung führen kann. Was für den Vertrieb funktioniert, kann auch ein attraktives Konzept für das Recruiting von neuen Mitarbeitern sein. Mitarbeiterempfehlungen in sozialen Netzwerken werden nämlich auch für Arbeitsuchende immer mehr zum ausschlaggebenden Entscheidungsfaktor.

Doch auch Kritik am Konzept des Social Employees wird bereits laut. So bieten die persönli-chen Kommunikatoren möglicherweise mehr Angriffsfläche und können bei Fehlverhalten schnell auch negative Reflektionen auf das Unternehmen produzieren. Deshalb ist es umso bedeutender, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter über die Wichtigkeit und Reichweite ihrer Kommunikation informieren. Hinzu kommt, dass natürlich nicht alle Zielgruppen und Kunden über Social Media erreicht werden. Deshalb ist das traditionelle Marketing nach wie vor eine wichtige Komponente – die aber vom Social Employee tatkräftig unterstützt wird.

Bild: E-Plus Gruppe Fotostream/Flickr.