Mobbing im Büro

| 29. Januar 2018

29Im Büro wird Mobbing für viele zu einem immer größeren Problem. Welche Möglichkeiten bestehen und wo Lösungsansätze zu suchen sind, haben wir einmal im folgenden Mobbing im Büro Ratgeber zusammengestellt.

Oft beginnt es mit kleinen Sticheleien, die dann im Laufe der nächsten Wochen oder Monate zu regelrechten Attacken auswachsen. Mobbing im Büro kann den Betroffenen das Leben zur Hölle machen. Darunter leider nicht nur die Arbeit, sondern auch die Psyche. In einigen Fällen gibt es Lösungen, in anderen Fällen nicht. Generell sollte beim Mobbing im Büro sofort gehandelt werden, bevor sich der Psychoterror automatisiert und kein Ende mehr in Sicht ist.

Im Büro kommt es oft zum Mobbing

Der Auslöser kann ein banaler Grund gewesen sein. In vielen Fällen muss aber noch nicht einmal ein solcher Vorliegen. Unter Mobbing lässt sich das bedrängen oder angreifen verstehen. Daraus entsteht eine konfliktbelastete Situation zwischen Kollegen oder sogar unter Umständen mit einem Vorgesetzten (Bossing). Am Ende kennt Mobbing im Büro nur noch eine Zielrichtung: Das Opfer auszugrenzen und zu belästigen. Der Täter wird dabei gerne als Mobber bezeichnet. Viele Gemobbte sind am Ende psychisch so fertig, das sie aufgeben und die Kündigung einreichen. Die Handlungen des Täters sind zunächst als Mobbing gar nicht zu erkennen. Oft liegt auch gar nicht eine solche Zielrichtung vor. Erst im Laufe der Zeit entwickelt es sich immer stärker dazu. Die Mobber sind meistens später gar nicht in der Lage, Gründe für ihr Verhalten zu nennen. Es kann sich dabei um eine banale Begegnung in der Vergangenheit handeln. Das ist typisch für das Mobben, das sich grundsätzlich immer auf eine bestimmte Person bezieht.

Mobbing ist nicht nur im Büro zu finden, sondern nahezu in allen Bereichen unseres Lebens. Schon in der Schule ist es anzutreffen. Viele Lehrer sind überfordert und entziehen sich ihrer Kontrolle der Kinder, sie wollen häufig nicht mehr mitbekommen, was auf dem Schulgelände und in der Klasse passiert. Am Arbeitsplatz hat Mobbing in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen.

Was kann ich gegen Mobbing am Arbeitsplatz unternehmen

Mobbing ist auch heute noch schwer zu beweisen. Daher gilt es zunächst, diese Grundlage zu schaffen. Werden Sie gemobbt, raten wir dazu ein detailliertes Tagebuch zu führen, in denen alle Vorfälle mit Datum und genauer Zeit festgehalten werden. Waren Kollegen oder andere Personen dabei, sollten diese als Zeugen in dem Tagebuch vermerkt werden.

Hilfreich sind nun zwei Vorgehensweisen. In einer ruhigen Minute sollte das offene Gespräch mit dem Mobber gesucht werden. Das ist für den Gemobbten in der Regel nicht einfach und kostet Überwindung. Unklar ist auch, ob das Gespräch wirklich etwas bringt, ein Versuch sollte es aber grundsätzlich wert sein.

Führt das letzten Endes zu keinem Ergebnis, sollte der Vorgesetzte informiert werden. Auch das sollte unter einem Vier-Augen Gespräch erfolgen. Der Vorgesetzte muss beim Mobbing am Arbeitsplatz handeln. Der Chef ist verpflichtet Mobbing am Arbeitsplatz zu bekämpfen und entsprechende Maßnahmen zu treffen. Er hat eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Angestellten. Sollte dieser nicht fähig sein, eine Lösung zu finden, müssen unter Umständen externe Berater herangezogen werden.

Kollegen miteinbeziehen

Beim Mobbing im Büro sollte der Gemobbte auch Kollegen davon in Kenntnis setzen. Vor allem Personen am Arbeitsplatz, zu denen ein gutes Verhältnis besteht und die so nicht nur von der Sache Kenntnis nehmen, sondern bei Bedarf auch als Zeugen fungieren können.

Wenn der Chef nichts unternimmt

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, einzuschreiten und Mobbing in seinem Unternehmen zu beenden. Problematisch wird es allerdings, wenn der Chef selbst die betreffende Person mobbt. Das nennt sich dann Bossing.

Kommt es durch den Arbeitgeber zu keiner Lösung oder Besserung, sollte ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden. Am besten ist es dabei, einen fachkundigen zu wählen, der bereits mit dem Thema Mobbing Erfahrung gesammelt hat. Dabei muss auch erörtert werden, ob ein Verbleib im Unternehmen noch möglich erscheint (wenn Bossing vorliegt). Näheres dazu, lässt sich mit einem erfahrenen Rechtsanwalt individuell diskutieren.

Privater Halt beim Mobbing

Ganz wichtig ist es, Mobbing mit dem Partner oder einem guten Bekannten offen anzusprechen. Wer gemobbt wird, ist oft fiesen Attacken ausgesetzt, die der Psyche besonders zusetzen. Daher ist es wichtig, eine vertraute Person zu haben, mit der offen über das Erlebte gesprochen werden kann. Hier geht es vor allem um Zuspruch. Denn der Gemobbte kann nie etwas dafür. Doch der psychische Terror lässt das Opfer nicht mehr los und wird zu einer Belastung im Arbeitsleben, aber auch im privaten Bereich. Eine vertraute Person ist hierbei besonders wichtig.

Ist Mobbing strafbar

Reines Mobbing ist in den meisten Fällen nicht strafbar. Dennoch können die Attacken ein Ausmaß annehmen, wozu auch Beleidigungen gehören, die durchaus als strafbare Handlung zu werten sind. Mobbing am Arbeitsplatz verstößt aber generell gegen die arbeitsvertraglichen Pflichten und ist nicht im Interesse des Unternehmens. Mobber können direkt abgemahnt werden. Hilft das nicht, kann der Täter auch direkt gekündigt werden. Hier sind natürlich entsprechende Nachweis von Nöten. Dazu verweisen wir bereits auf die oben genannten Punkte (Tagebuch, Zeugen).

Strafrechtlich wird Mobbing auch dann interessant, wenn der Gemobbte gesundheitliche Schäden erlitten hat oder durch den Mobber Hab und Gut beschädigt wurde. Können diese Taten nachgewiesen werden (und viele Gerichte erkennen heute einfacher entsprechende Nachweise an), stehen gute Aussichten auf einen finanziellen Ausgleich. Ein Schmerzensgeld ist dabei denkbar.