Live Roulette spielen – Arbeitnehmer wird gefeuert

| 29. August 2019

Ein Arbeitnehmer kann sein Glück bis heute nicht fassen. In den USA spielte ein Arbeitnehmer immer wieder im Online Casino. Schon seit Monaten. Vorwiegend zu den normalen Arbeitszeiten. Zunächst klappte das vollkommen unbemerkt. Er arbeitete in einem Großraumbüro. Sein Verdienst reichte so gerade für den normalen Lebensunterhalt. Bemerkt wurde seine Spielleidenschaft zunächst nicht.  Live Roulette spielen war dabei sein Lieblingsspiel. Die einzelnen Arbeitsplätze waren durch Sichtschutzwände, so wie wir das aus den US-Filmen kennen, geschützt.


Er selbst war eher ein mittelmäßiger Spieler. Die meisten seiner Zockeinsätze endeten im Verlust. Dennoch spielte er immer nur soweit, dass er seinen Lebensunterhalt nicht gefährdete. Er hatte seine Spieleinsätze also im Griff. Doch dann eines Tages passierte es …

Er wurde gefeuert – Sein Glück

Wie er später in einem Zeitungsinterview bestätigte, hatte ihn ein anderer Arbeitskollege verraten. Dieser war wohl neidisch auf seinen Job und schwärzte ihn bei seiner Chefin an. Diese ließ daraufhin seinen Arbeitsplatz überwachen. Und so stellte sich heraus, dass der Arbeitnehmer mehrmals pro Woche, fast jeden Tag, mindestens eine Stunde während der Arbeit im Online Casino verbrachte.

Ohne große Vorwarnung wurde er mitten in der Woche gefeuert. Es passierte an einem regnerischen Morgen, wie sich der Mann noch erinnerte. Für ihn war das der beste Tag seines Lebens. Das hört sich kurios an.


Zunächst war alles schwarz. Gerechnet hatte er damit nicht. Plötzlich saß er auf der Straße. Doch noch am gleichen Abend setzte er sich wieder an seinen PC und zockte. Bei den ersten Spielen verlor er Geld. Doch plötzlich setzte eine Glückssträhne ein, die wie ein Wunder, längere Zeit anhielt. An nur einem Abend gewann er eine 6-stellige Summe. Sein Glück hielt an. In den kommenden Monaten spielte er immer öfters von zu Hause. Heute, 4 Jahre danach, bezeichnet er sich als Berufsspieler. Seine Gewinne sind jeden Monat deutlich höher als seine Verluste. Um die 7.000 US Dollar nimmt er jeden Monat ein.

„Die Kündigung war das Beste, was mir passieren konnte …“, sagte selbstbewusst in dem Zeitungsinterview.

Und das in doppelter Hinsicht. Ein Arbeitsprozess mit seiner ehemaligen Chefin endete vor kurzem mit einem Vergleich zu seinen Gunsten. Die Überwachung an seinem Arbeitsplatz war gegen geltendes Recht und so profitierte er nun in doppelter Hinsicht von seiner Kündigung!

Immer mehr Berufsspieler

In den USA finden wir eine große Anzahl von Berufsspielern. Ähnlich wie im Daytrading ist Disziplin das wichtigste. Verluste erzielt jeder. Es geht darum, dass die Gewinne höher als die Verluste sind. Auch in Europa finden sich immer mehr Berufsspieler, die gut vom Pokern oder Casino leben können. Die Einnahmen werden dann über die Einkommenssteuer versteuert. Das Risiko kann minimiert werden, sofern die nötige Disziplin vorhanden ist.

In Deutschland allerdings müssen Berufsspieler tief bei der Steuer in die Tasche greifen. Ein Daytrader muss seine Gewinne mit nur 25 Prozent (zzgl. Kirchensteuer) versteuern. Hier greift die Abgeltungssteuer. Ein Berufsspieler hingegen kann sich nicht auf die Kapitalsteuer berufen und wird wie ein Gewerbetreibender besteuert. Gewinne sind nicht steuerfrei. Nur der erste. Alle weiteren müssen normal besteuert werden.

Bild: Rainer Sturm