Bis zur IBAN Umstellung vergehen nur noch wenige Wochen. Pflicht wird diese mit dem 01. Februar 2014 für das neue SEPA System (Single Euro Payment Area). Was als Monster von vielen Medien dargestellt wird, ist dabei eigentlich für Gewerbetreibende bereits schon lange Gewohnheit. Auch privat sind Begriffe wie IBAN und BIC bereits seit einigen Jahren bekannt. Wer häufig über eBay Einkäufe tätigt, wird mit der einen oder anderen Auktion auch schon einmal sein Geld in das benachbarte EU-Land geschickt haben. Ein häufiger Kritikpunkt ist die Länge. Immer wieder wird die Zahlenreihe als zu lang betrachtet.
Doch einmal ganz ehrlich?- Wer kennt seine jetzige Kontonummer und Bankleitzahl wirklich auswendig? Zudem setzt sich die IBAN Nummer praktisch auch bis auf die Prüfziffern nur aus den alten Nummern zusammen. Die Vorteile von IBAN liegen auf der Hand. Wer bereits jetzt schon seine Überweisungen direkt mit IBAN und BIC vornimmt, bemerkt die Schnelligkeit. So ist der Überweisungsbetrag bereits am gleichen Tag auf dem Empfängerkonto. IBAN ist in vielen EU Ländern bereits seit langer Zeit bekannt und angewandt. Nur in einigen EU-Staaten wie Deutschland kam die Einführung erst recht spät.
Was ist IBAN konkret
Die IBAN Nummer ersetzt Ihre Kontonummer. Dadurch erhalten Sie eine weltweit gültige Nummer für Ihre Bankkonten. Sowohl für Giro- als auch zum Beispiel Tagesgeldkonten. Gleichzeitig wird der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr erleichtert und beschleunigt. Das führt auch zu geringeren Kosten.
Und was bedeutet BIC
Der BIC ersetzt die nationale Bankleitzahl. Gelegentlich wird er auch als SWIFT-Code bezeichnet. Er besteht aus 8 oder 11 alphanumerischen Zahlen und gliedert sich wie folgt:
XXXX XX XX XXX
[4-stelliger Bankcode][2-stelliger Ländercode][2-stelliger Code Ort][3-stellige Filialkennzeichnung]
Der BIC Code entfällt aber bald. Spätestens ab 2016 reicht die IBAN als alleinige Angaben bei der europäischen Überweisung aus. Für Deutschland wird der BIC nur noch bis 2014 verwendet.
Wie setzt sich IBAN zusammen und die Kosten
Im Grunde darf die IBAN (International Bank Account Number) nur vom jeweiligen Finanzinstitut herausgegeben werden. Das führt bei der Umstellung in kleinen und mittleren Betrieben zu einem besonderen zeitlichen Aufwand. So müssen die Lastschriftangaben der Kunden komplett umgestellt werden. Viele ältere Softwareprogramme sind damit überfordert. Grundsätzlich sollten gute Fakturierungsprogramme ab 2008 aber die IBAN Funktion enthalten oder mit einem schnellen Update zugänglich machen.
Bei einer gezielten Planung ist der Aufwand für kleinere und mittlere Unternehmen übersichtlich. Großunternehmen dürfte die Umstellung auf IBAN insgesamt leichter fallen. Durch den direkten Zahlungsverkehr mit dem Ausland ist die IBAN Nummer bereits seit Langem Standard. Für die Anpassung der nationalen Kontonummern dürfte der Zeitaufwand somit gering sein. Spezielle Programme sollen zudem die neue IBAN aus der alten Kontonummer errechnen können.
Die deutsche IBAN Nummer setzt sich dabei aus Bankleitzahl und Kontonummer zusammen. Die Länge ist grundsätzlich innerhalb eines Landes einheitlich und beträgt in Deutschland 22 Zeichen.
Beispiel
Bankleitzahl: 37050044
Kontonummer: 0532073222
Neu kommt hinzu: DEXX (XX= 2-stellige Prüfnummer)
[Landeskennzeichen, 2Buchstaben][Prüfnr., 2-stellig][Bankleitzahl][Kontonummer]
IBAN: DEXX370500440532073222
Folgendes sollten Sie beachten
Geben Sie immer das Länderkürzel bei der IBAN Nummer mit an. Für Deutschland zum Beispiel DE, danach folgt die IBAN Nummer. Im Grunde ist das Kürzel nicht erforderlich, einige Banken haben aber beim Weglassen Probleme mit der Ausführung. Alle Zeichen sind in Großbuchstaben anzugeben. Die IBAN Nummer ist fortlaufend, alphanumerisch und besteht aus maximal 34 Stellen.
Hilfe zur Berechnung der IBAN
Bitte nutzen Sie zur Umstellung für die Kundendaten nur die offiziellen Updates für das Faktura- oder Buchhaltungsprogramm oder die Programme der Banken. Im Internet kursieren seit langer Zeit sogenannte Excel Formeln. Diese weisen jedoch eine große Fehleranfälligkeit auf.
Wer als kleiner Betrieb nur eine geringe Anzahl von Nummern umstellen muss, sollte dabei zu dem IBAN Umrechner der Sparkassen (Link: httpss://www.sparkasse.de/privatkunden/konto-karte/iban-rechner.html) greifen. Wer zugleich auch die aktuelle BIC mitgenannt bekommen möchte, kann bei kleinen Anfragen auch den Service der Bausparkasse (Link: httpss://www.s-bausparkasse.at/portal/?page=calc.ibanbic) nutzen. Dieser erweist sich als zuverlässig. Notwendig zur IBAN Umrechnung ist in beiden Fällen nur die bisherige Bankleitzahl und die Kontonummer.
Wer andere IBAN Rechner (außerhalb von Banken und Finanzierungsinstituten nutzt) auf Internetseiten nutzt, sollte jedoch vorsichtig sein. Hier stimmen die Daten leider nicht immer. Bei größeren Posten nutzen Sie deshalb immer entweder das zugehörige Update zum Faktura- bzw. Buchhaltungsprogramm oder direkt die Softwarehilfen Ihrer Bank. Nur so lassen sich Fehler bei der IBAN Umstellung vermeiden. Auch externe Dienstleister bieten sich bei der IBAN Umstellung an. Sinn macht das jedoch nur bei relativ vielen Bankverbindungen.
Bild: Thorben Wengert/pixelio.de