Bewerbung vs. Soziale Netzwerke

| 1. Oktober 2013

Trotz guter Noten und tadelloser Lebensläufe wundern sich immer mehr Menschen, dass ihre Bewerbung abgelehnt wird. Dabei ist der Grund nicht immer sofort zu erkennen. Manchmal kann das aber an dem zu aktiven Leben in den sozialen Netzwerken liegen. Facebook und Co. sind heute beliebter als jemals zuvor. Dabei interessiert es auch nicht, das die Daten schnell zweckentfremdet werden können. Doch Facebook und Twitter können sich schädlich auf Bewerbungen auswirken. Ein Punkt, den gerade Menschen bis zu 30 Jahren gerne vergessen. Gepostet wird in den sozialen Netzwerken alles was gerade passiert. Bilder von Freunden, die vielleicht gerade einmal auf einer Party mangels zu viel Alkohol umgekippt sind und auch die eigenen Beziehungen werden oft haargenau ausgeführt.

Durch Zufall haben wir dazu ein schönes Beispiel: Fred A. schließt mit Yvonne S. die feste Beziehung am 12.01.2010. Am 15.03.2013 endet die Beziehung. Fred A. nennt dazu nur kurz in seinem Facebook-Profil Folgendes: „Sie hat mich Übels gerollt“ (Originalzitat).

Dass nun ein Arbeitgeber solche Angaben kritisch sieht und es im Zweifel bei einer Bewerbung zur Ablehnung kommen kann, übersehen viele. Nun könnte sicherlich jeder einwenden, dass es unfair ist, wenn sich Arbeitgeber das eigene Facebook Profil genau ansehen. Das mag sicherlich stimmen, verhindern lässt sich das jedoch mit einigen gezielten Mitteln. Vieler Bewerber nutzen diese allerdings nicht.

Bewerbung: Firma ließt bei Facebook & Co.

Grundsätzlich gilt: Nutzen Sie die Privatsphären Einstellung. So können Sie Ihre Daten vor anderen sicher verstecken. Nur noch Freunde können dann auf alle Informationen zugreifen. Vor jeder Bewerbung sollte das unbedingt geschehen. Ohne diese Einstellung wird Ihr Facebook Profil auch bei Google in der Suchmaschine erfasst. Um das zu verhindern, klicken Sie wie folgt: Privatsphäre-Einstellungen / Anwendungen und Webseiten / Öffentliche Suche.

Facebook bietet mittlerweile auch an, die Freunde nach einzelnen Kategorien zu unterteilen. So können Sie bestimmte Freunde einfach einschränken. Nutzen Sie hierfür: Chronik der Person / Freunde / Zu einer anderen Liste / Eingeschränkt (ganz unten). Damit haben Sie auch die Möglichkeit direkt zu steuern, wer was lesen soll.

Heute ist es in der Regel so, dass Firmen gerne das Profil von Bewerbern aber auch bereits im Unternehmen angestellten Personen auf Twitter, Facebook und zum Beispiel Xing kontrollieren. Irgendetwas findet sich dabei immer. Mittlerweile haben sich sogar schon externe Agenturen darauf spezialisiert, Bewerber unter die Lupe zu nehmen. So werden gezielt in den sozialen Netzwerken nach Fotos und Texten gesucht, die ein weiteres Profil über den Bewerber ermöglichen. Ganz wichtig sind vor allem die Freunde. Mit wem trifft sich der Bewerber in seiner Freizeit. Deshalb gilt ganz klar: Jeder sollte für seine sozialen Netzwerke unbedingt die Privatsphären Einstellung nutzen. Führungskräfte sollten generell auf Facebook und Twitter (es sei denn es wird beruflich genutzt) verzichten. Bei einer Bewerbung kommen so oft die erstaunlichsten Dinge hervor, die man bereits lange vergessen hatte.

Bewerbung: Perfider Trick

Selbst, wer die Privatsphären Einstellung nutzt, ist nicht immer sicher. Neue Anfragen von „Freunden“ sollten immer sehr genau geprüft und niemals wahllos bestätigt werden. Besonders dann nicht, wenn diese kurz nach einer Bewerbung erfolgen.

Manchmal ist Klasse statt Masse auch bei den persönlichen Kontakten ausschlaggebend.

Bewerbung: Angaben in sozialen Netzwerken

Aber auch, wer einige Daten wie Berufslaufbahn, Erfahrung und Interessen stehen lässt, sollte diese vor einer Bewerbung genau prüfen. Wie oft kann man bei Xing zu den privaten Interessen Folgendes lesen: Schlafen, Schaumbäder, fernsehen. Wer so etwas dort tatsächlich stehen hat (und das ist nicht selten) wird mit seinen Bewerbungen nur mäßigen Erfolg haben. Da können die Noten noch so gut sein. Hier sollten wirklich nur Hobbys im klassischen Sinne aufgeführt werden. Besonders, wenn Sie einen Lebenslauf hinterlegen möchten, sollten Sie auf Vollständigkeit achten. Hierbei sollten die letzten 10 Jahre lückenlos erscheinen. Dennoch empfehlen wir auch dabei, solche sensiblen Daten nie öffentlich zu präsentieren. Wer diese kleinen Punkte beherzigt, wird künftig auch mehr Erfolg bei seinen Bewerbungen haben.

Auch das Magazin VisitDeutschland.de hat sich mit diesem Thema sehr ausführlich beschäftigt und ist praktisch zu der gleichen Erkenntnis gekommen. Facebook kann zwar im Ganzen sehr nützlich sein, dennoch sollten die Gefahren nicht unerkannt bleiben. Sicherlich lassen sich Soziale Kontakte über Facebook pflegen, vielfach ist die Plattform aber wie ein Boulevardblatt zu sehen. Zumeist landen dort nur die schlechten Bilder und Kommentare, die besser kein Arbeitgeber sehen sollte. Darum gilt ganz klar: Vor der Bewerbung unbedingt das eigene Facebook Profil aufräumen oder sogar verschwinden lassen.

 

Fotos: Artikelbild by F. Gopp / pixelio.de; gr. Bild by Alexander Klaus / pixelio.de; kl. Bild by Dave Rutt / Flickr.