Deutsche haben Angst vor Selbstständigkeit

| 8. September 2014

Der Gedanke an die eigene Selbstständigkeit ist für viele Deutsche schon beinahe gruselig. Dabei wird zwar gerne beobachtet, aber der Gedanke an eine eigene Selbständigkeit, ist für vor viele zu riskant. Nach den Recherchen von Jobsense wird eine Festanstellung klar bevorzugt. Mittlerweile bezeichnen einige Deutschland bereits als das Land der Gründermuffel. Doch ist das wirklich so? Jobsense hat sich einmal umgesehen. Fakt ist, wer eine Selbstständigkeit plant, muss dabei viele Hürden nehmen. Die Anmeldung eines Gewerbes oder das Eintragen einer Firma in das Handelsregister ist bei der Selbstständigkeit das kleinste Problem. Doch die rechtlichen und finanziellen Punkte überfordern viele und machen Angst vor der Gründung. So nennen viele Befragte immer wieder, das vor allem das Chaos bei den Steuern sie vor einer Selbstständigkeit abhält. Andere geben an, das es immer schwerer wird als Gründer finanzielle Mittel durch die Banken zu erhalten. So sieht auch Jobsense, dass es in den nächsten Jahren mit der Selbstständigkeit bergab gehen wird. Dabei sind wir sicherlich nicht als Gründermuffel zu bezeichnen.

Politik hat keine Rahmenbedingungen geschaffen
Viel eher fehlen die Rahmenbedingungen, besonders bei einer Selbstständigkeit im Bereich der neuen Medien verzweifeln viele. Hier besteht hoher Nachholbedarf durch die Politik. Derzeit ist die Selbstständigkeit gerade einmal für 20 Prozent der Deutschen einen Gedanke wert. Also nur jeder 5. denkt daran, vielleicht irgendwann eine Firma gründen zu wollen. Interessant ist hierbei der Blick auf die jungen Studenten. Dort gilt eine Anstellung im öffentlichen Dienst als besonders attraktiv. An eine Selbstständigkeit denken nur wenige Studenten.

Angst vor der Selbstständigkeit?

In der Tat ist Angst einer der größten Probleme bei dem Weg in die Selbstständigkeit. Dabei bestehen vor allem Ängste, bei der Organisation, der Steuer und der Verwaltung zu scheitern. 80 Prozent der Deutschen fürchten sich vor dem Weg in die Selbstständigkeit. In den USA liegt diese Zahl gerade einmal bei 32 Prozent. Interessant ist hierbei, dass die Deutschen viel mehr Angst vor dem Scheitern haben, also vor möglichen Konsequenzen danach. Ein Großteil bezeichnet, laut der Recherche von Jobsense, Deutschland sogar als Gründerfeindlich. Es sind die Rahmenbedingungen und ebenso die Schwierigkeiten einen Investor finden zu können. An große Innovationen im Internet glaubt jeder. Aber praktisch jeder geht auch davon aus, dass diese Innovationen nicht aus Deutschland kommen werden. Fast jeder 2. nennt die Bürokratie als großes Hindernis. Damit gemeint ist nicht die Anmeldung, sondern Organisation, Verwaltung und Steuer. Hier hat es Deutschland versäumt, gute Rahmenbedingungen für die Selbstständigkeit zu setzen.

Staatliche Zuschüsse fehlen

Zugleich bemängeln viele bei dem Gedanken an die Selbstständigkeit das staatliche Zuschüsse fehlen. Zwar sind diverse Programme vorhanden, diese müssten jedoch immer bei der Hausbank beantragt werden. Ein KfW-Kredit für die Selbstständigkeit erscheint günstig. Allerdings bestimmen hierbei die Banken das Risiko und den Zinssatz. So müssen Gründer auch mit einem guten Konzept für die Selbstständigkeit immer mehr Sicherheit vorlegen. Wer also nicht über das nötige Kleingeld für die Selbstständigkeit verfügt, wird es bei der Gründung nicht einfach haben.

[Bild: Oslo Business Region/Flickr.]