Mobbing am Arbeitsplatz Teil 2

| 9. August 2014

Bereits im ersten Teil haben wir uns ausführlich mit Mobbing am Arbeitsplatz beschäftigt. Zunächst standen die Zahlen im Fokus, die uns teilweise erschreckten. Besorgniserregend hierbei: In fast 10 Jahren hat sich in der Politik dazu wenig verändert. Es gab zwar einzelne Maßnahmen gegen Mobbing am Arbeitsplatz. Erfolge ließen sich damit jedoch nicht erzielen. Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Gründe, warum jemand gemobbt wird. Und diese sind meistens Profan. Oft werden bedeutungslose Punkte ausgewählt und führen zu einer monatelangen Drangsalierung.

Warum gemobbt wird
Zu diesem Punkt gab es immer wieder Umfragen in den letzten Jahren. Jobsense hat die Daten einmal verglichen. Die Angaben sind bis heute praktisch bei jeder erneuten Umfrage identisch. Mobbing am Arbeitsplatz erfolgt häufig aufgrund folgender Punkte:

  • Das Opfer hat unerwünschte Kritik geäußert
  • Das Opfer wurde als Konkurrenz empfunden
  • Neid
  • Das Opfer weist eine hohe Leistungsfähigkeit auf
  • Das Opfer ist neu in der Firma
  • Aussehen
  • Nationalität
  • Sexuelle Orientierung

Erstaunlich ist bereits beim ersten Punkt (unerwünschte Kritik), das hier die Grenze schwindend gering ist. So kann es sich dabei selbst um eine Meinungsverschiedenheit zu einem völlig beliebigen (auch privaten Thema in der Mittagspause) handeln. Es reicht ein Moment, in der die Opfer vom Täter als unliebsam betrachtet wird. Beim Mobbing am Arbeitsplatz so Jobsense, sind es häufig tatsächlich Kleinigkeiten, die sich dann in Form eines Kreislaufes immer weiter aufblasen. Am Ende kann jedoch niemand mehr sagen, was der eigentliche Anlass gewesen ist. Das ist zugleich auch das tückische beim Mobbing am Arbeitsplatz. Der erste Ansatz passiert häufig aus einer Nichtigkeit heraus. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich noch keinesfalls erahnen, dass sich die Probleme weiter fortsetzen und aufbauen. Mobbing am Arbeitsplatz entsteht erst langsam, lässt sich dann aber kaum noch stoppen.

Erklärung: Täter und Opfer

Jobsense spricht bewusst von Opfer und Täter. Juristisch ist dieses jedoch nicht präzise, da Mobbing am Arbeitsplatz nicht als Straftat gilt und auch in der zivilen Rechtsprechung nur über andere Paragraphen abdecket wird. Mobbing als solches taucht jedoch als direkter Bezugspunkt nicht auf. In Anbetracht der Qualen und dem täglichen Horror, dem die Betroffenen ausgesetzt sind, möchten wir von Jobsense aber bewusst von Täter und Opfer sprechen.

Mobbing am Arbeitsplatz und die Folgen

Die Folgen sind vor allem für die Opfer belastend. Die Täter haben in der Regel wenig zu befürchten. Zivil- und Strafrechtlich sind die Möglichkeiten zwar über Umwege mittlerweile vorhanden, doch es gibt prozentual in der Tat dazu kaum zufriedenstellende Gerichtsurteile. In der Regel kommt es bei 60 Prozent der Betroffenen vom Mobbing am Arbeitsplatz zu einer freiwilligen Kündigung oder zu einer Versetzung (bei größeren Unternehmen). Eine Zahl erschreckt besonders. Bei Mobbing am Arbeitsplatz werden im Durchschnitt 17 Prozent der Oper sogar gekündigt. Für viele Unternehmen wird dabei eine Abwägung getroffen. Das ist ebenfalls das perfide beim Mobbing am Arbeitsplatz. Findet das Mobbing durch mehrere Kollegen gleichzeitig statt, erwägen viele Chefs in der Regel die Kündigung des Opfers. Die Tätergruppe wird dabei meistens nur (wenn überhaupt) durch die Firmenleitung mündlich abgemahnt.

Jobsense: Psyche häufig stark angegriffen

Doch das sind nur die sichtbaren Folgen. Viel schlimmer sind hierbei unseres Erachtens die nicht sichtbaren, also die psychologischen Folgen. Mehr als 90 Prozent der Opfer beim Mobbing am Arbeitsplatz klagen über psychische Probleme danach. Jobsense weiß, dass sich diese Probleme auch direkt in Krankheiten und andere Beschwerden, physischer Art übertragen. Das bedeutet auch für den Arbeitgeber Ausfälle bei Arbeitsleistung und viel schlimmer noch in der Motivation. Ein Arbeitnehmer, der Mobbing am Arbeitsplatz erlebt, wird nur noch lustlos seiner Arbeit nachgehen.

Mehr zu Mobbing am Arbeitsplatz im dritten Teil unserer kleinen Reihe auf Jobsense.

 

[Bild: Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de]