Zweitjobs immer wichtiger/beliebter

| 26. September 2014

Seit 2010 steigt die Zahl der Zweitjobs deutlich an. Nun könnten wir ganz einfach sagen, dass die Menschen in Deutschland zu wenig verdienen. Doch das wäre Falsch und erklärt nicht den Anstieg bei den Zweitjobs. So ganz stimmen die ergreifenden Berichte auf den Privatsendern dann doch nicht unbedingt. Immer mehr Deutsche nutzen die Möglichkeit. Zum Hauptjob, gibt es für viele die Lust auf Zweitjobs.- Dem sogenannten Minijob. Von 2010 bis Anfang des Jahres haben sich diese um mehr als 10 Prozent erhöht. Insgesamt gibt es in Deutschland 2,68 Millionen Zweitjobs. Allerdings ist gleichzeitig die Anzahl derer, die ausschließlich nur einen Minijob haben um 4,83 Millionen (Daten der Bundesagentur für Arbeit) gesunken. Die privaten Medien verkaufen uns, das der Zweitjob eigentlich nur deshalb so beliebt ist, da Arbeit in Deutschland so schlecht bezahlt wird. Mit solchen Argumentationen lassen sich Serie, Reportagen und Diskussionsrunden gut verkaufen und die Werbepreise steigen in den Pausen deutlich. Für die TV-Sender lohnt sich die Argumentation. Ein Bild, was aber auch nur zu gerne von den Gewerkschaften und den Linken hochgehalten wird. Immerhin bringt es Wähler und Mitglieder. Und das alleine zählt.

Zweitjobs nicht wegen Armut

Natürlich gibt es Menschen, die mehrere Jobs benötigen, um überhaupt Leben/Überleben zu können. Wir sollten hierbei aber nicht vergessen, dass es sich dabei aber nicht unbedingt um den entscheidenden Prozentteil handelt. Interessant jedoch beim Zahlenwerk ist, dass immer mehr ältere Personen, sich einen Zweitjob suchen. Es sind also gar nicht einmal die Jungen oder Mütter sowie Väter, die in den Zweitjobs zuhauf zu finden sind. Nun könnte ebenfalls wieder die klare Argumentation folgen: Die Rente ist so gering, es müssen Zweitjobs her.

Auf die Idee, das der Zweitjobs aus Spaß ausgeübt wird oder einfach nur, um gesonderte Träume zusätzlich zu erfüllen, ist kaum einer gekommen. Nicht ohne Grund: Eine solche Erkenntnis ließe sich in der Öffentlichkeit nicht gut verkaufen. Schon gar nicht für Gewerkschaften und Co. 30 Prozent der Arbeitnehmer bei den Zweitjobs sind zwischen 50 – 65 Jahre alt. Dabei handelt es sich keinesfalls hauptsächlich um Geringverdiener im Erstjob. Die meisten haben mindestens einen Bruttolohn von 2.900 Euro im Monat. Doch so lange niemand ernsthaft bemüht ist, einen objektiven Blick hinter die Zweitjobs zu werfen, wird auch weiterhin das verkauft, was am meisten Wähler- oder Mitgliederstimmen bringt. Oder eben das, was die Werbepreise in den Pausen zwischen den heftigen Diskussionen hoch schellen lässt.

Bild: Alexander Stielau/Flickr.