Klagen wird teurer

| 1. August 2013

In unserem Jobmagazin haben wir immer wieder von den einzelnen Möglichkeiten bei Differenzen zwischen Arbeitgeber und – Nehmer berichtet. Gelegentlich bleibt nur der Weg zum Arbeitsgericht. In der ersten Instanz teilen sich beide Parteien oft die Gebühren. Die nächste Instanz wird aber zumeist mit der ersten vom Verlierer gezahlt. Das wird mit dem 01.08.2013 nun erheblich teurer.

Neues Kostenmodernisierungsgesetz

Mit diesem Datum tritt das neue Kostenmodernisierungsgesetz in Kraft. Da die letzte Preiserhöhung für Rechtsanwälte und Notare vor 20 Jahre stattfand, wurde es höchste Zeit. Auch wenn das zutrifft, wird es dennoch teuer. Ersten Schätzungen zu Folge kommt es so zu einer Gebührensteigerung von 12 – 18 Prozent. Auch Nebenwirkungen sind vorhanden. So kalkulierten die Versicherer im Rechtsschutzbereich mit Mehrkosten von 375 Millionen Euro. Eine Erhöhung der Policen wird damit ebenfalls stattfinden.

Wer nun mit dem 01.08 einen Rechtsanwalt in Anspruch nimmt, wird Mehrkosten von um die 12 Prozent in Kauf nehmen müssen. Beim Notar sind es bereits 15 Prozent.

Verfahren vor dem Arbeitsgericht

Als bestes Beispiel nehmen wir ein Klageverfahren, was sich über 2 Instanzen zieht. Die Kosten vor dem Kostenmodernisierungsgesetz langen bei 5.775,19 Euro. Mit der Preissteigerung fallen nun Gebühren von 6.687,55 Euro an.

Im Zivilrecht ist das nicht anders. Ein Verfahren mit einem Streitwert über 50.000 Euro, das sich über 2 Instanzen zieht, lag vorher bei 9.837 Euro. Nun liegen die aktuellen Kosten bei 11.205 Euro. Wer sich in einem Bußgeldverfahren vertreten lassen möchte, wird ebenfalls den neuen Preis spüren. Lag das Bußgeld unter 5.000 Euro, fielen in der Regel 541,00 Euro an Gebühren an. Neu sind es nun 637 Euro.

Hauskauf wird teurer

Aber auch beim Notar geht es hoch her. Wer ein Haus kauft, muss den Vorgang in Deutschland durch einen Notar beurkunden lassen. Vor dem 01.08.13 lag dieser Preis netto noch bei 1.085 Euro. Nun steigt er auf ungefähr 1.305 Euro netto an.

Auch wenn die Preiserhöhung längst überfällig war, kommt sie dennoch zu einem schlechten Zeitpunkt.

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de