Gehaltsvorstellungen im Bewerbungsschreiben

| 23. August 2014

Immer mehr Unternehmen fordern bei einer Bewerbung für Positionen in höheren Posten auch die Angabe des gewünschten Gehalts. Für viele Bewerber ist das häufig ein Spiel mit dem Feuer. Schnell besteht zudem die Gefahr, dass sie sich zu „billig“ verkaufen oder die Gehaltsvorstellungen jenseits von Gut und Böse liegen. Zunächst einmal sollte hier die Frage geklärt werden, worauf sich die Gehaltsvorstellungen im Einzelnen überhaupt beziehen. Sind keine Ausführungen dafür bei der Stellenausschreibung vorhanden, so bezieht sich die Angabe immer auf das Brutto-Jahresgehalt. Darin sollten auch geldwerte Vorteile wie

  • Urlaubsgeld
  • Weihnachtsgeld
  • Vermögenswirksame Leistungen
  • Dienstwagen, Rabatte, Aktienoptionen, Beteiligungen
  • Fort- und Weiterbildungskosten

enthalten sein. Um für die eigene Gehaltsvorstellungen ein Gefühl zu bekommen, kann zunächst das bisherige Jahresgehalt als Ansatzpunkt dienen. Ebenfalls mit allen geldwerten Vorteilen, die darin einfließen. Daneben sollten Sie sich über das Internet und Fachzeitschriften über das durchschnittliche Gehalt, das bei der angestrebten Position im Schnitt bezahlt wird, informieren. Nehmen Sie am besten dafür unterschiedliche Informationsquellen zu Rat.

Dieser Wert dient nun als Grundbasis für die Angabe der eigenen Gehaltsvorstellungen. Auf den Wert wird in der Regel zwischen 10 bis zu 18 Prozent aufgeschlagen. Berechnet werden sollten dabei auch zusätzliche Kosten, die mit der neuen Stelle anfallen könnten. Das sind zum Beispiel Fahrt- aber auch Mietkosten, sofern ein direkter Umzug notwendig wird.

Gehaltsvorstellungen wie Formulieren

Es ist oft nicht einfach, die eigenen Gehaltsvorstellungen wirklich direkt im Bewerbungsschreiben zu formulieren. Hier spielen die unterschiedlichsten Ängste eine Rolle. Machen Sie sich aber bewusst, dass Sie genau diesen Betrag auch wirklich wert sind. Die Gehaltsvorstellungen für den neuen Job werden normal erst am Ende des Bewerbungsschreibens formuliert. Dabei dient die Wiederholung der wichtigsten Anforderungen an den Job als eine Art Einleitung in der Bewerbung und schließt mit den eigenen Gehaltsvorstellungen ab.

Viele sind bei der Einberechnung der geldwerten Vorteile recht unsicher. Und in der Tat ist das nicht wirklich immer einfach. In diesem Fall hat es sich bewährt, sogenannte Gehaltsspannen als Verhandlungsbasis anzuführen.

Beispieltext
Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 50.000 Euro bis 58.000 Euro brutto im Jahr.

Kann ich die Gehaltsvorstellungen verweigern

Natürlich können Sie im Bewerbungsanschreiben auch vermerken, das Sie ihre Gehaltsvorstellungen lieber in einem persönlichen Gespräch äußern möchten. Das ist legitim. Allerdings verweigern Sie damit genau die Information, die vom Arbeitgeber gefordert wurde. Das kann zugleich auch ein Ausschlusskriterium sein, wenn die Firma genau darauf bestanden hat. In diesem Fall können wir Ihnen nur dazu raten, die eigenen Gehaltsvorstellungen auch wirklich im Bewerbungsschreiben mitanzugeben.

[Bild: Philip Dehm/Flickr.]