Crowdfunding -Das sollten Sie als Gründer oder Investor beachten.
Von dem ersten Klick bis zur Faszination sind es oft nur wenige Minuten. So werden aus Usern schnell Unterstützer beziehungsweise Investoren. Je nach Crowdfunding Plattform reicht für die Unterstützung häufig ein Kleinbetrag aus. Bei vielen beginnt dieser bereits ab 10, 20 oder 100 Euro. Der Durchschnitt liegt bei 45 Euro. Die nachfolgenden Punkte beziehen sich hauptsächlich auf Startups. Soziale Projekte, bei denen Rendite und Erfolg nicht im Vordergrund stehen, werden also nachfolgend nicht erfasst.
Crowdfunding – Totalverlust?
Unterstützer sollten sich von Beginn an im Klaren sein, das Crowdfunding hochriskant ist. Der Totalverlust der Einlage ist in den meisten Fällen wahrscheinlich. Der Vorteil für Gründer liegt in dem schnellen Zugang und der schier unerschöpflichen User-Anzahl im Internet.
Statt bohrenden Fragen bei Bank und Co., verlangen viele Crowdfunding Anbieter nur wenige Informationen. Gelegentlich läuft auch alles automatisiert ab.
Was sollten Investoren beachten
Verlassen Sie sich nie rein auf den Informationsgehalt einer Crowdfunding Plattform. Wenn Sie einen größeren Betrag investieren möchten, sollten Sie persönlichen Kontakt mit den Gründern suchen. Bei kleinen Beträgen macht das allerdings keinen Sinn und belastet die Firmengründer nur zeitlich.
Diese Fragen sollten Sie sich stellen!
- Vermittelt die Crowdfunding Plattform oder bietet sie selbst die Beteiligung an?
- Agiert die Plattform als Treuhänder für die Zahlung?
- Wie viele Mitglieder hat der Crowd-Anbieter?
Punkt eins ist besonders wichtig. Viele Crowdfunding Plattformen haben erkannt, dass die Vermittlung nur wenig Geld einbringt. Wird das Finanzierungsziel erreicht, läuft die Abwicklung und Beteiligung bei einigen direkt über die Crowdfunding Plattform. Das bedeutet: Die Investoren beteiligen sich nicht direkt. Sondern nur über die Plattform, die sich dann an dem Startup beteiligt. Für Gründer wird damit natürlich einen Großteil der bürokratischen Abwicklung genommen. Für Investoren bedeutet das aber ein höheres Risiko. So sind die zu erzielenden Renditen generell geringer und das Mitspracherecht eingeschränkt. Wer also einen größeren Betrag investieren möchte, sollte nur direkte Beteiligungen wählen.
Ein großes Problem ist, das viele Crowdfunding Anbieter, die das Geld treuhänderisch entgegennehmen, sich der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) mit fragwürdigen Tricks entziehen. Deshalb gilt: Ein seriöser Anbieter mit Treuhand-Service wird auch immer eine BaFin Aufsicht nachweisen können. Ist dieses nicht der Fall, sollten Sie sehr vorsichtig sein! Experten raten sogar dazu, die Hände von solchen Crowd-Plattformen zu lassen.
Investoren sollten streuen
Wie auch im normalen Leben, sollte bei einer Crowdfunding Investition der Betrag immer auf mehrere Projekte gestreut werden. Das Risiko ist groß. Die meisten Projekte scheitern bereits nach kurzer Zeit. Nur wenige Gründer schaffen es wirklich über einen längeren Zeitraum.
Crowdfunding – Wichtige Punkte
Übereilen Sie bei größeren Beträgen niemals Ihre Entscheidung. Werten Sie alle Daten in Ruhe aus. Für Ihre Investition erhalten Sie oft als Gegenleistung eine stille Beteiligung oder Aktien. Hierbei stellt sich folgende Frage:
- Wann kann ich die Beteiligung wieder verkaufen?
Der Erhalt von Aktien hört sich gut an. Doch vergessen Sie nicht, es handelt sich meistens nicht um bösennnotierte Unternehmen. Die Aktien können also nicht einfach an der Börse gehandelt werden. Der Verkauf gestaltet sich schwierig und zeitaufwendig. Einige Crowdfunding Plattformen sind dazu übergegangen, das partiarische Darlehen bei Investitionen anzubieten. Vielfach dient es auch dazu, sich den Aufsichtsbehörden zu entziehen. Dazu jedoch mehr in unserem nächsten Artikel.
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