Burnout erst nach Kündigung

| 25. Februar 2014

Burnout ist kein neues Phänomen. Bekannt ist es vor allem mit erhöhter Belastung im Beruf oder auch im privaten Umfeld. Dabei kommt es immer wieder zu den gleichen Faktoren. Stress, Hektik und eine übermäßige Belastung, gepaart mit Sorgen und Ängsten können früher oder später zu einem Burnout führen. Dennoch lässt sich eine besorgniserregende Entwicklung in den letzten 5 Jahren vermehrt beobachten. Immer öfters folgt nach der Kündigung ein Burnout. In den letzten Jahren haben viele Unternehmen und Konzerne die Job Sense geschwungen. Wie häufig es danach zu einem Burnout kam, ist leider nicht immer belegt. Experten sind aber bereits jetzt alarmiert und prognostizieren eine weitere Zunahme von Burnout Fällen, vor allem in Verbindung mit einer Job Sense.

Job Sense führt zum Burnout

Vieles ist beim Symptom Burnout noch lange nicht geklärt. Fakt ist aber, dass Menschen, die einen Großteil ihres Selbswerts aus dem Beruf und der Tätigkeit ziehen, nach einer Job Sense besonders deutlich betroffen sind. Schnell kann sich dann nach der Kündigung eine Katastrophe anbahnen, die zu einem ausgebrannten und mutlosen Arbeitslosen führt.

Die Betroffenen gelten im Beruf als wahre Pflichterfüller und sind meistens auch Überstunden nicht abgeneigt. Doch wird dieses entzogen, kann das zu einem Burnout der anderen Art führen. Werden sie von der Job Sense erwischt, zeigen sich bereits einige Monate später erste Anzeichen. Ein Aufenthalt in einer Klinik ist dabei keine Seltenheit.

Vier Phasen beim Burnout

Die Medizin unterteilt das Burnout Syndrom in vier Phasen. In der ersten Phase reagiert der Idealismus. Dabei rückt die Arbeit immer mehr ins Privatleben vor, während die privaten Kontakte immer öfters vernachlässigt werden. Mit der 2. Phase kommt die Ernüchterung. Die Betroffenen erkennen plötzlich das der Einsatz für die Firma nicht anerkannt wird. Andere werden zuvor befördert oder die eigene Arbeit wird abgewertet (unter Umständen auch durch ein anderes Aufgabengebiet). Das alles ist der erste Anfang von der 3. Phase.

Frustration setzt nun in der nächsten Phase ein. Dadurch kann eine Art Leeregefühl entstehen, das auch in eine Abhängigkeit führen kann. Suchtmittelmissbrauch, Konzentrationsstörungen und andere Merkmale sind dafür ein Anzeichen. Ohne Anerkennung/Zuneigung durch den Chef läuft nun alles aus dem Ruder und endet in der letzten Stufe.

Mit der Endstufe, die sogenannte „Phase der Apathie“ wird beim Betroffenen alles egal. Sie ziehen sich zurück und verlieren auch die Lust am Leben. Innerlich haben sie die Arbeit bereits gekündigt. Doch es geht auch anders. Einige der Betroffenen kündigen direkt oder werden dann durch die Job Sense erwischt. Zieht ein Mensch seine Leistung, sein Selbstwert aus der Arbeit, ist die Kündigung oder eine Job Sense wie mit einem Super-Gau zu vergleichen und lagert sich tief in der Seele ab.

Grund oft in der Vergangenheit

Vielfach werden diese Verhaltensmuster durch die Vergangenheit geprägt. Kinder, die bereits früh Erwachsen werden oder Verantwortung übernehmen (müssen), sind besonders anfällig für Burnout.

Dabei wird die Job Sense sogar aus Scham von vielen Betroffenen verheimlicht. Das kann Tage, aber auch Wochen andauern. Die Scham vermischt sich dabei häufig mit vielen anderen Punkten. Dieses Gefühl wird auch besonders dann immer stärker, wenn es nach der Jobsense auf Arbeitssuche geht. Besonders der Kontakt mit dem Arbeitsamt ist dann für viele eine weitere Scham, der das Burnout Syndrom weiter fördert. Ohne Hilfe gibt es kaum einen Ausweg.

Bild: Rosi v. Dannen / pixelio.de