Menschen machen Wirtschaft. Aus Menschen bestehen Firmen und jeder einzelne Mitarbeiter sorgt für Umsatz. Ob direkt oder indirekt. Mitarbeiterbeteiligung kann dabei ein interessantes Modell sein, wenn Firmen in Schieflage geraten oder allgemein, um die Motivation zu steigern. Sind Arbeitnehmer motiviert bei der Arbeit, zahlt sich das in vielerlei Hinsicht auf das Unternehmen aus. Ist ein Mitarbeiter zudem noch an der Firma beteiligt, steigert das seine Motivation und sein Interesse zusätzlich.
Dennoch ist in Deutschland beim Thema Mitarbeiterbeteiligung die Skepsis groß. Und das auf beiden Seiten. Sowohl bei den Firmen, als auch bei den Arbeitnehmern. Dabei kann dieser Punkt doch zu einer direkten Bindung an das Unternehmen führen. Und gerade Fachkräfte erweisen sich gerne als wählerisch. Nur wenige bleiben bei dem gleichen Arbeitgeber auf Dauer. Um sie zu binden, müssen Unternehmen sich etwas einfallen lassen. Die Mitarbeiterbeteiligung kann dabei ein interessanter Ansatz sein. Das Unternehmen Cortado aus Berlin ist ein gutes Beispiel dafür. Eine Aktiengesellschaft, die erst vor einigen Jahren zum beliebtesten Arbeitgeber gewählt wurde. 25 Prozent der Aktien gehören den Mitarbeitern. Aber es müssen nicht nur Aktien bei der Mitarbeiterbeteiligung sein. Auch bei einer GmbH und anderen Rechtsformen ist eine solche Beteiligung denkbar.
Mitarbeiterbeteiligung ändert Unternehmenskultur
Mit der Beteiligung der Mitarbeiter ändert sich vieles. Die Bindung zwischen Arbeitnehmer und Unternehmen wird stärker. Das Büro wird nicht nur als Arbeitsplatz begriffen, sondern fließt auch in das private Leben der Mitarbeiter ein. Das bedeutet am Ende mehr Gewinn und das Unternehmen wird als Arbeitgeber attraktiver. Dennoch stagnieren die Zahlen im Bereich der Mitarbeiterbeteiligung seit vielen Jahren. Das Modell ist für viele interessant, die Skepsis aber oft zu groß. Eine Beteiligung führt oft zu so großen Veränderungen, wenn auch fast immer positiv, dass genau dort die Angst liegt. Wir Menschen lehnen zu große Veränderungen fast immer ab. Nur 10 Prozent der deutschen Unternehmen setzen auf eine Mitarbeiterbeteiligung. Davon setzen nur 2 Prozent eine Kapitalbeteiligung ein. Kleinere Unternehmen und Betriebe nutzen diese Form der Beteiligung praktisch nie. Dabei wäre gerade hier ein einfacher Ansatz zu finden, der leicht in die laufenden Prozesse integriert werden könnte. Viele haben aber Angst vor zu hohen Verwaltungskosten. Häufig geht es um die Angst, das die Mitarbeiterbeteiligung zu mehr Mitsprache führen könnte, was die Entscheidungen lähmen könnte. Doch das ist meistens nicht der Fall. Oft lassen sich so Entscheidungen sogar einfacher finden. Dabei ziehen alle an einem Strang. Erfolg ist wichtig. Bei einer Mitarbeiterbeteiligung rückt dieser Punkt sogar direkt in den Fokus. Arbeitnehmer sehen den Job nicht mehr als ein notwendiges Übel, um Geld zu verdienen, sondern auch als einen direkten Lebensmittelpunkt, an dem sie erfolgreich mitwirken möchten.
Natürlich gibt es auch ein Risiko. Geht ein Unternehmen mit einer Mitarbeiterbeteiligung insolvent, verlieren Arbeitnehmer nicht nur den Job, sondern auch das Geld. Doch gerade diese Firmen, die auf ein solches Modell setzen, erweisen sich als besonders stabil. Alle ziehen an einem Strang, was das Unternehmen viel besser für die Zukunft aufstellt.
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