Erfolg im Job, eine steile Karriere, die große Liebe und eine glückliche Familie mit Kindern – Frauen heutzutage wollen das alles, und nicht weniger. Viele Frauen wollen sich vor allem nicht zwischen Kindern und einer Karriere entscheiden müssen. Doch der Traum von der erfolgreichen Doppelrolle stößt in der Praxis auf zahlreiche Hindernisse.
Lebensplanung schwer gemacht
2012 befragte das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 1.000 Frauen zu ihrer Lebensplanung. Über 90 Prozent gaben an, auf eigenen Beinen stehen zu wollen und 70 Prozent finden es wichtig, sowohl Kinder als auch Karriere unter einen Hut zu bekommen. Allerdings gab auch circa ein Drittel von ihnen an, dass sich aus ihrer Sicht die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Kind und Karriere verschlechtert hätten. Kinder zu bekommen und zu betreuen ist vor allem aus einem Grund schwer mit einer Karriere zu vereinbaren: Zeitmangel. Daher rührt auch der latente Vorwurf, berufstätige Frauen seien zwangsläufig schlechte Mütter, der natürlich an den Haaren herbeigezogen ist. Dennoch verdeutlicht er, wie schwer es ist, sowohl im Job volle Leistung zu zeigen, als auch die Zeit für die Kinderbetreuung einzurichten.
Innovative Lösungen für eine glückliche Familie
Doch wann der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist, um Job und Familie am besten in Griff zu bekommen, ist eine schwierige Frage. Ein Kind noch während der Ausbildung, direkt danach, oder erst nach einigen Jahren im Berufsleben? Eine zu lange Auszeit kann in vielen Jobs das Ende der Karriere bedeuten. Häufig entscheiden sich Frauen daher, erst spät Kinder zu bekommen, wenn sie im Job bereits eine gewisse Position erreicht haben. Laut statistischem Bundesamt liegt das Alter, in dem die meisten Frauen Kinder bekommen, heute zwischen 32 und 37 Jahren. Der Vorteil liegt auf der Hand: Mit dem bereits erarbeiteten Geld ist die Kinderbetreuung privat regelbar und damit auch der Wiedereinstieg in den Job vereinfacht.
Arbeitgeber helfen häufig
Viele Arbeitgeber bieten mittlerweile aber auch Jobs, die auf Teilzeit ausgerichtet sind und so den Wiedereintritt erleichtern. Auch betriebseigene Kindergärten stellen keine Seltenheit mehr dar, wenngleich sie meist völlig überfüllt sind. Die Politik griff ebenfalls ein und ermöglichte es mit dem neu geregelten Elterngeld auch Männern, eine Auszeit aus dem Job zugunsten des Kindes zu nehmen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung belegt, dass über 80 Prozent der befragten Frauen im Haushalt kaum Unterstützung erhalten und 40 Prozent der Männer sagen, dass eine Elternzeit für sie überhaupt nicht in Frage kommt.
Innovative Lösungen sind gefragt und individuelle Gespräche mit dem Arbeitgeber sowie sinnvolle Planung zusammen mit dem Partner unbedingt notwendig, um den Wunsch von der Karriere mit Kind zu erfüllen. Mit Engagement und viel Kraft und Liebe kann der Spagat dann aber gelingen.
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