Arbeitskosten so teuer wie nie

| 9. Juni 2013

In den letzten Jahren sind die Arbeitskosten nur geringfügig bis gar nicht gestiegen. Für die deutsche Wirtschaft hat sich das all die Jahre ausgezahlt. Nun im Jahre 2013 ist allerdings ein massiver Anstieg zu verzeichnen. Dass es zu einer so deutlichen Teuerung kommt, liegt aber nicht nur an den weiter steigenden Lohnnebenkosten.

Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Arbeitskosten um mehr als 3,9 Prozent zum Vorjahr (Quelle: Statistisches Bundesamt).  Seit 2009 ist das der höchste Anstieg und gleichzeitig auch zweithöchste Wert seit 1997. Gründe dafür sind in vielfältigen Bereichen vorzufinden. Die Krankheitswelle im Winter ist dafür ein solcher Grund. Dadurch stiegen allein die Lohnnebenkosten mehr als die Bruttoverdienste. Zu begründen ist dieses mit der deutlich höheren Anzahl von Krankheitstagen und steht damit einem hohen Aufwand von Zahlungen bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gleich.

Arbeit schon 2012 verteuert

Bereits im Jahr 2012 fiel eine Steigung von 2,7 Prozent ins Auge. Damit liegt Deutschland über dem Durchschnitt in der EU. Der dortige durchschnittliche Anstieg lag bei 1,6 Prozent. Dennoch gab es andere EU Länder, in denen die Teuerung beinahe explodiert ist. Alleine in Rumänien, Österreich und Bulgarien lagen diese über 5 Prozent. Hingegen im krisengeplagten Land Griechenland sanken die Arbeitskosten um ganze 11,1 Prozent. Die Arbeitsstunde kostet dort nun wieder so viel wie im Jahre 2002. Allerdings stieg dafür die Arbeitslosigkeit massiv an.

Weiterer Anstieg erwartet

Nur 1997 und 2009 habe es quartalsweise höhere Zahlen in Deutschland gegeben. Diese entstanden in den Krisenjahren vor allem wegen der zunehmenden Kurzarbeit. Auch die Bundesbank rechnet bereits für das Ende des Jahres 2013 und 2014 mit einem weiteren Anstieg. Dennoch gibt es auch eine gute Nachricht. Bei der Sozialversicherung kommt es zu Abschlägen, die den Anstieg ein wenig bremsen dürften. Grundsätzlich setzten sich die Arbeitskosten sowohl aus den Lohnnebenkosten und dem Bruttoverdienst zusammen.

Artikelbild by Michael Staudinger (pixelio.de)