Crowdfunding für Startups

| 28. Oktober 2013

Crowdfunding als Lösung? Worauf sollten Sie achten?

Gründer stehen bei der Finanzierung vor vielfältigen Problemen. Crowdfunding kann dabei unter Umständen eine Lösung sein. Allerdings steckt die sogenannte Schwarmfinanzierung noch in den Kinderschuhen. In Deutschland präsentieren sich bereits zahlreiche Crowdfunding Plattformen, die jedoch alle rechtlich und technisch noch (sehr) mangelhaft sind. Gründer und Investoren sollten bei der Mikrofinanzierung sehr vorsichtig sein und keinesfalls übereilt handeln.

Die Masse entscheidet, welche Projekte finanziert werden …

Was ist Crowdfunding

Beim Crowdfunding geht es zunächst um das soziale Miteinander. Vorwiegend wurde es für die Finanzierung der unterschiedlichsten Projekte im Rahmen von Film, Musik und sozialen Projekten genutzt. Teilweise lassen sich dabei die skurrilsten Ideen erkennen. Erst später entdecke man das Crowdfunding auch als Finanzierungsform für Startups.

Die Gründer stellen dabei Ihre Ideen auf einer Crowd-Plattform vor. Ein Finanzierungsziel (z.B. 10.000 Euro) wird eingestellt. User können sich in aller Ruhe die Daten ansehen und von der Idee begeistern lassen. Gefällt die Idee, kann der User zu einem Unterstützer beziehungsweise Investoren werden. Dafür reicht bei vielen Plattformen bereits ein kleiner Einlagebetrag (Durchschnitt um die 50 Euro) aus. Wird innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens das Finanzierungsziel erreicht, erhalten die Gründer den Betrag und können Ihre Ideen umsetzen. Sollte jedoch das Ziel nicht erreicht werden, erhalten die Unterstützer den investierten Betrag zurück.

Warum Crowdfunding

Im Bereich von Startups lässt sich diese Frage vielfältig beantworten. Einige Gründer benötigen nur einen geringen Finanzbedarf. In solchen Fällen kommt eine Bankfinanzierung häufig nicht in Betracht. Gleichzeitig ist das aber auch eine große Gefahr im Crowdfunding. Viele Gründer sind unerfahren und kalkulieren vielfach zu gering. Die Folge: Bereits nach kurzer Zeit bricht das Startup zusammen.

Aber auch neue Visionen können durchaus für das Crowdfunding geeignet sein. Neue Ideen sind generell immer schwer bei Banken umzusetzen. Zudem verfügen viele Gründer auch über keine Sicherheiten. Eine Finanzierung über ein reguläres Kreditinstitut erscheint dann aussichtslos. Aber auch bei bereits vorhandenen Bonitätsproblemen erweist sich das Crowdfunding für viele Gründer als interessant. Die Plattformen prüfen nur sehr ungenau. Das Risiko wird zumeist auf den Investoren umgewälzt. Gründer müssen dennoch aufpassen, neue Ideen so öffentlich zu präsentieren. Andere könnten zuvorkommen und daraus eigene Startups machen. Somit sollten auf beiden Seiten (Gründer/Investor) also immer das Verhältnis abgewägt werden.

Wie geht es

Crowdfunding für Gründer ist recht einfach. Zunächst gilt es dabei, die richtige Crowd-Plattform zu wählen. In Deutschland stehen bereits einige Anbieter zur Wahl. Dabei ist der Markt sehr undurchschaubar. So präsentiert sich ein Crowd-Anbieter als Marktführer. Die Daten dazu sind aber nur schwammig. Nehmen Sie sich Zeit und blicken Sie genau auf die bestehenden Angebote.

Fragen, die sich stellen:

  • Sind die Angebote aktuell?
  • Welcher Schwerpunkt ist vorhanden?
  • Wie groß ist das Interesse der User?

Wie hoch ist der normale Finanzierungsrahmen?

Viele Crowdfunding Plattformen weisen nur wenige Angebote auf. Ein Zeichen dafür, dass die Präsentation eines Startups dort nur wenig Sinn macht. Sind fast nur soziale Projekte außerhalb von Startups enthalten, lohnt sich Crowdfunding ebenfalls in der Regel bei diesem Anbieter nicht. Maßgebend ist auch, ob die User überhaupt bereit sind zu bieten. Ist der durchschnittliche Finanzierungsrahmen bei anderen Angeboten erheblich unter Ihrem Bedarf, macht eine Präsentation ebenfalls wenig Sinn.

In der Regel sollten Gründer, die ein Startup über Crowdfunding finanzieren möchten, sich genaue Gedanken machen.

Dazu gehören:

  • Businessplan
  • Finanzierungskalkulation
  • Blick auf Subventionen
  • Externe Berater

Grundsätzlich gilt: Neben der Crowdfunding Finanzierung sollten auch weitere Förderungsmöglichkeiten wahrgenommen werden. Die Agentur für Arbeit bietet dazu ebenfalls eigene Programme. Externe Berater sollten zusätzlich konsultiert werden und können über Förderungen zumeist bezahlt werden. Hierzu erfahren Sie in einem weiteren, externen Artikel nähere Einzelheiten bei uns.

Sind alle Daten und Fakten erst einmal zusammengestellt, sollten Sie sich für das Crowdfunding auch über den eigentlichen Finanzierungsbedarf einig werden. Hierbei kommt es oft zu Fehlern. Der Bedarf wird häufig zur kurzfristig kalkuliert. Bis ein Unternehmen schwarze Zahlen schreibt dauert es in der Regel 2 – 3 Jahre. Dieser Zeitrahmen sollte auch bei Internet-Ideen eingehalten werden. Zahlreiche Crowdfunding Startups kommen recht schnell in finanzielle Bedrängnis.

Das sollten Sie haben

Neben dem Businessplan und einzelnen Kalkulationen sind Unterstützer vor allem durch Bild- und Videomaterial zu begeistern. Fertigen Sie also ein umfassendes Video. Hierzu empfiehlt sich der Blick auf spezialisierte Agenturen. Schließlich soll das Video auf der Crowdfunding Plattform und von der Professionalität Ihrer Idee überzeugen.

Facebook und Twitter sollten daher ebenso beim Crowdfunding für Startups genutzt werden. Nur so lässt sich eine breite Masse begeistern. Oft muss dabei nicht einmal die Idee als solches überzeugen. Ausreichend ist häufig eine gute Präsentation. Die Gebühren für die Einstellung von Startups auf den Crowdfunding Plattformen sind sehr unterschiedlich.

Was Gründer aber auch Investoren beachten sollten, möchten wir im kommenden Artikel beantworten.

 

Bild: Rocio Lara; Fritz Zühlke/pixelio.de