Arbeiten in Polen

| 15. November 2013

Polen ist nicht nur kulturell und landschaftlich ein interessantes Land, sondern bietet auch attraktive Arbeitsplätze für Fachkräfte. Die Verdienstchancen beim Arbeiten in Polen in bestimmten Bereichen (Führungsaufgaben) sind mit Deutschland (teilweise deutlich darüber) zu vergleichen. In anderen Berufszweigen hingegen basiert das Lohnniveau auf sehr geringer Ebene. 12 Stunden Tage (oder länger) sind auch in den untersten Jobs gängig. Die technische Infrastruktur ist besser ausgebaut, als in einigen westlichen EU-Staaten. So lässt sich beispielsweise in Warschau oder Krakau ein deutlich besserer Standard wiederfinden als in Berlin oder Frankreich. Allerdings endet die Infrastruktur oft vor kleinen Städten oder Dörfern.

Hier ein wunderschöner Blick nach Breslau auf den Marktplatz

Wirtschaftlich ist das Land in den letzten Jahren stark gewachsen und gehört mit zu den Stärksten in Osteuropa. Arbeiten in Polen ist daher durchaus interessant, da sich zahlreiche ausländische Unternehmen direkt vor Ort befinden. Allerdings ist das Verhältnis zu Russland bedingt durch die leidvolle Geschichte sehr getrübt. Dieses macht sich oft im Alltagsleben stark bemerkbar.

Arbeiten in Polen – Sprache

Wer Arbeiten in Polen möchte oder sucht, sollte Polnisch beherrschen. In der Regel ist die Sprache leicht zu erlernen. Fast jeder spricht aber auch Englisch. Deutsch und Russisch sind ebenfalls in vielen größeren Städten stark verbreitet.

Arbeiten in Polen – Wohnen und Leben

Die Mietkonditionen unterscheiden sich je nach Stadt. In den internationalen Metropolen wie zum Beispiel Warschau oder Krakau liegt das Niveau gleich wie in Berlin oder Köln. Hier ist weiter ein deutlicher Anstieg zu erwarten. Der Standard jedoch ist nicht immer vergleichbar. Obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Wohnungen mit gehobenem Standard errichtet beziehungsweise saniert wurden. In kleineren Städten und Dörfern hingegen sind die Mieten sehr günstig. Der Standard ist sehr unterschiedlich. Für das Arbeiten in Polen sollte immer ein Makler für die Wohnungsbeschaffung beauftragt werden. Eine Courtage (2 Mieten) wird dabei fällig. Je nach Wohnung bezahlt diese der Mieter oder er teilt sich die anfallenden Kosten mit dem Vermieter. Eine Kaution in Höhe von 2 – 3 Mieten ist üblich. Viele Arbeitgeber sind für das Arbeiten in Polen mit der Wohnung jedoch gerne behilflich.

Arbeiten in Polen – Aufenthalt

Als Deutscher bzw. EU-Bürger können Sie sich frei in Polen aufhalten. Ab einem Zeitrahmen von 3 Monaten ist eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Unter Umständen kann auch ein vorübergehender Aufenthalt zu einer Meldung bei der kommunalen Behörde führen. Eine Aufenthaltsgenehmigung ist in der Regel problemlos möglich. Teilweise erfolgen dabei Rücksprachen mit den deutschen Behörden. Der Nachweis einer beruflichen Tätigkeit, einer Krankenversicherung und eigener finanzieller Mittel ist für den Antrag ausreichend.

Zum Arbeiten in Polen wird des Weiteren eine Arbeitserlaubnis benötigt. Diese ist in der Regel vom Arbeitgeber zu beantragen.

Arbeiten in Polen – Anerkennung Beruf/Ausbildung

Die Anerkennung von Studienabschlüssen und Berufen wird im Grundsatz durch die EU-Gesetzgebung geregelt. Teilweise kann das aber immer noch ein anstrengender Akt sein. Zur Anerkennung des Studiums sollten sich Absolventen an die Auslandsabteilungen der Universitäten werden. Diese können in der Regel schnell behilflich sein.

Arbeiten in Polen – Job und Bewerbung

Nahe der Grenze herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit. In den Zentren hingegen sinkt die Arbeitslosigkeit deutlich. Für Deutsche bestehen gute Chancen im Management. Insbesondere im Finanz-, aber auch Transportwesen. Im Finanzbereich reichen sogar Englisch-Kenntnisse für das Arbeiten in Polen vollkommen aus. Aber auch Ärzte und Lehrer werden gesucht. Allerdings sind für das Arbeiten in Polen Jobs im Gesundheitsbereich nur in den privaten Kliniken interessant. Die staatlichen Einrichtungen sind bis heute in einem schlechten Zustand.

Die Bewerbung in Polen (CV) richtet sich nach amerikanischen Grundsätzen und besteht aus einem Anschreiben (max. 1 Seite) und einem tabellarischen Lebenslauf. Außerhalb von Führungspositionen sind persönliche Vorstellungen (ohne Bewerbung) üblich. Insgesamt gilt das polnische Arbeitsrecht als sehr Arbeitgeberfreundlich. Dadurch sind auch gute Chancen für Arbeitnehmer vorhanden. Die Regelarbeitszeit beträgt zwar 40 Stunden (5 Tage), aber fast alle Arbeitnehmer liegen deutlich darüber.

Die Krankenversicherung kann unter Umständen zunächst in Deutschland bestehen bleiben. Sinn macht das aber normal nicht. Da die polnische Krankenversicherung günstiger (9 Prozent vom Einkommen) ist und zugleich mehr Leistung bietet.

 

Bild: Dieter Schütz / pixelio.de; Eragon/piqs.de