Arbeiten in Belgien

| 8. Januar 2014

Belgien ist berühmt für sein Bier und seine Schokolade. Doch auch wirtschaftlich hat das kleine Land einiges zu bieten. So ist die „Hauptstadt Europas“ Brüssel beispielsweise Sitz vieler europäischer Institutionen und internationaler Firmen. Auch deutsche Verbände und Gewerkschaften haben hier Niederlassungen. Kein Wunder also, dass Belgien ein beliebtes Ziel zum Auswandern und ein idealer Ort zum Arbeiten im Ausland ist.

Willkommen in Belgien.- Bahnhof in Antwerpen

Arbeiten im Ausland leicht gemacht

Circa 34.000 Deutsche haben bereits den Schritt gewagt und sind nach Belgien ausgewandert. Fast 7.000 von ihnen leben in oder um Brüssel. Vor allem in der Kfz-Industrie und Chemie-, Umwelt- und Energietechnik werden qualifizierte Fachkräfte gesucht. Aber auch die europäischen Institutionen locken. Dadurch ist vor allem Brüssel ein internationaler Schmelztiegel geworden, sodass neben den Sprachen Französisch, Holländisch und Deutsch auch Englisch fast überall verstanden wird.
Arbeiten in Belgien ist für EU-Bürger recht einfach. Die Ein- und Ausreise ist jederzeit ohne Visum möglich und es steht ihnen frei, jede beliebige Arbeit anzunehmen, oder sich selbstständig zu machen. Die Jobsuche erfolgt dabei ähnlich wie in Deutschland und wer als Arbeitssuchender nach Belgien zieht, um dort nach einer Beschäftigung zu suchen, kann bis zu drei Monate lang noch Arbeitslosengeld aus Deutschland beziehen. Vor Ort besitzt jede Region ein eigenes Arbeitsamt und zusätzlich ist das für die deutschsprachige Gemeinschaft zuständige Amt ADG in Eupen ein guter Anlaufpunkt bei der Jobsuche. Wer innerhalb der EU seinen Abschluss erlangt hat, kann diesen für das Arbeiten in Belgien ebenfalls problemlos anerkennen lassen und vor allem Bachelor und Master machen das Auswandern durch die angestrebte internationale Vergleichbarkeit von Abschlüssen leichter.

Wissenswertes zum Arbeiten in Belgien

Die Arbeitszeitregelung ähnelt in weiten Teilen der Deutschen, weshalb das Arbeiten in Belgien keine große Umgewöhnung mit sich bringt. Die Arbeitszeit darf acht Stunden pro Tag, bzw. 39 Stunden pro Woche nicht überschreiten, wenn kein besonderer Zeitausgleich stattfindet. Überstunden werden bezahlt und sonntags ist die erlaubte Arbeitszeit auf sechs Stunden begrenzt. Anspruch auf 20 Tage bezahlten Urlaub haben Arbeitnehmer in Belgien erst im zweiten Beschäftigungsjahr. Mit einem Urlaubsgeld in Höhe von 92 Prozent des Bruttogehalts lässt sich dann die Urlaubskasse aufbessern.

Arbeiten ohne Genehmigung

Arbeiten in Belgien ist bis zu drei Monate ohne Genehmigung möglich. Danach muss bei der jeweiligen Gemeindeverwaltung eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt werden, die aber bei vorliegender Arbeitsgenehmigung meist problemlos erteilt wird. Notwendig sind lediglich ein gültiger Pass oder Personalausweis sowie drei Passfotos. Belgien eignet sich aber auch für all jene, die zwar mit dem Arbeiten im Ausland leibäugeln, denen das Auswandern aber zu gewagt ist. Die Nähe zu Deutschland erlaubt es, in Belgien zu arbeiten, aber weiterhin in Deutschland zu leben. Hier wird das Doppelbesteuerungsabkommen wirksam und Steuern müssen in Deutschland gezahlt werden. Wer aber eine Niederlassung, oder einen festen Standort in Belgien vorweisen kann, ist auch dort steuerpflichtig. Auswandern und das Arbeiten im Ausland werden immer beliebter und auch das Arbeiten in Belgien stellt dank EU-Mitgliedschaft eine verhältnismäßig leicht umsetzbare Alternative dar.

Bild: WerDa, Johannes Vortmann, Thommy Weiss    / pixelio.de