Job Sense beim Weser Kurier

| 16. Juni 2013

Der Weser Kurier ist nun bereits seit geraumer Zeit in der Presse. Nun sollen weitere Kündigungen erfolgen. Die Schließung zweier Abteilungen wurde durch den Vorstand der Weser Kurier Gruppe angekündigt. Insgesamt erscheint die Sache chaotisch. Denn zugleich konnte eine Abteilung in Serie erfolgreich klagen und vor dem Arbeitsgericht gewinnen.

Bereits letzte Woche kam es zu Protesten vor dem Unternehmenssitz in der Martinistraße, Bremen. Auch die Gewerkschaft Ver.di schloss sich diesen Protesten an. Laut der Auffassung würde der Vorstand vollkommen willkürlich die Kündigungen durchsetzen. Von der jetzigen Ankündigung seien vor allem die Abteilungen Druckvorstufe und Service-Center betroffen. Damit ständen 41 Arbeitsplätze zur Disposition. Viele der Mitarbeiter sind bereits seit über 30 Jahren im Haus beschäftigt. Die Gespräche zwischen Vorstand und Betriebsrat liefen nicht konstruktiv. Weitere 7 Beschäftigte aus anderen Bereichen sollen nun ebenfalls entlassen werden. Ver.di fordert nun massiv die Belegschaft zur Solidarität auf. Der Vorstand verfolge das Ziel, Personalkosten zu senken.

Blick auf die Branche

Das Ziel, Personalkosten zu senken wird in diesem Bereich immer notwendiger. Der Weser Kurier ist nur eine kleine Gesellschaft, die davon betroffen ist. In der Branche leiden auch die Schwergewichte unter massiven Kostendruck. Gründe sind dabei vielfältig zu sehen. Die neuen technischen Möglichkeiten (Tablet, E-Book und Co.) erleichtern und erschweren den Markt. Mit E-Ausgaben lässt sich nur noch Geld verdienen, wenn genügend Werbekunden auch hohe Preise für die Anzeigenplätze bezahlen. Der Kampf im Internet darum ist härter als in der Printwelt. Zugleich verlieren die Printausgaben immer mehr Marktanteile, die Nachfrage geht rapide nach unten. Druckkosten steigen an. Kosten müssen reduziert werden. Aus welcher Perspektive auch immer man dieses betrachten möge. Die Kosten lassen sich leider nur bei der Belegschaft einsparen. Höhere Preise, als eine Maßnahme, lassen sich bei der Leserschaft nur schwer bis gar nicht verkaufen.

Artikelbild von GG-Berlin (pixelio.de)